Wasser verfärbt sich grün

  • Hallo,
    mein 470l-Becken ist nun gut 2 Monate in Betrieb. Seit ca 14 Tagen aber verfärbt sich das Wasser langsam immer mehr nach grün. Es ist zwar noch nicht so dramatisch wie es im Forum teilweise beschrieben wird aber beim Durchblick längsseitig ist schon deutlich das hellgrün zu erkennen.
    Ich dünge täglich mit 7 ml Ferrdrakon, 6 ml Ferrdrakon K, 8 ml Eudrakon N und 8 ml Eudrakon P.
    Die Beträge über UV-Klärer hier im Forum habe ich mir sehr aufmerksam durchgelesen.
    Nun aber meine Frage.
    Soll ich nun sofort einen UV-Klärer anschaffen oder soll ich vorher noch etwas anderes ausprobieren? Wenn ja was?
    Habe auch gelesen, dass UV-Licht den Eisendünger zerstört, wie wäre es wenn der Klärer nur Nachts in Betrieb wäre? Morgens würden die Pflanzen ja sowieso wieder eine Düngergabe bekommen.
    MfG Hans Fellner

  • also ich würde keinen uv-wasserklärer anschaffen, selbst wenn du die schwebealgen damit kaputt bekommst, belastest du dein wasser mit den "toten algen".


    weniger düngen, pflanzen anschaffen, die schnellwüchsig sind, und den algen die nährstoffe wegschnappen.

  • Hallo Hans,


    einen UV-Klärer zirka 2-4 Stunden zeitgesteuert morgens vor der (täglichen) Fe-/Spurenelementdüngung (nicht nur Eisen ist an Chelate gebunden) in Betrieb zu nehmen, ist sicher eine geeignete Maßnahme gegen Algenblüten, hohe Bakterienkonzentrationen im Wasser etc. Bei grüner Algenblüte ist der Dauereinsatz von UV-Licht nur wenige Tage (bis zur Wasserklärung) erforderlich. Mache danach einen 50% igen Wasserwechsel.


    Algenblütenursache ist laut Tom Barr (www.BarrReport.com) zu viel Ammonium in der Wassersäule. Du könntest daher versuchen, sofort mehr schnellwüchsige Pflanzen einzusetzen (nehmen mehr NH4 auf), den Fischbesatz zu verringern (weniger NH4 entsteht) und ein "Mikrofiltervlies" (Den...le) einzusetzen (ist laut Werbung fein genug, um Algenzellen herauszufiltern). Lasse 3-4 Tage lang Eudrakon N weg (beinhaltet u.a. urea und NH4) und mache in dieser Zeit einen 50% igen Wasserwechsel (halbiert NH4-Konzentration und Algenzellenzahl, kurbelt den Pflanzenwuchs an). Ein abschließender Vorschlag: Größeren oder zweiten Filter installieren und/oder mehr Feinfiltermarerial für mehr/schnellere biologische Umsetzung von NH4 nach NO3.


    Mag sein, daß trotz all dieser Vorschläge sich der Einsatz eines UV-Klärers nicht vermeiden lassen wird.


    Gruß,
    Detlef

  • Hallo Detlef,
    erstmal herzlichen Dank für Deine Hilfe.
    Habe nun gestern einen UV-Klärer installiert und heute sieht es schon merklich besser aus. Getestet habe ich so ziehmlich alles was man testen kann, außer Ammonium.Habe das heute morgen gemacht und das Ergebnis war null Ammonium,aber vielleicht hat sich das durch den automatischen Wasserwechsel, (täglich ca. 20l Frischwasser die Hälfte davon Osmosewasser),reduziert und Nitrat und Phosphat gebe ich auch seit ein paar Tagen nicht mehr hinzu.
    Vielleicht lag es daran,dass ich den Wasserdurchsatz durch das Filterbecken zu sehr reduzierte um eine Ausoxidierung von Planzennährstoffen zu verhindern, vielleicht ein Irrtum?
    Pflanzen gibt es bei mir jede Menge, auch schnellwachsende. Leider habe ich nun (oh Schreck) an den Anubiasblättern einige Pinselalgen entdeckt.
    Eventuell ist der Fischbesatz etwas hoch?
    50 Rote Neon
    4 Schleierzebras
    5 Rubinbarben
    3 Schmetterlingsbuntbarsche
    2 Saugschmerlen
    3 Kakadubuntbarsche
    1 Otocinclus und ca 20 Amanogarnelen
    So und nun warte ich bis das Wasser wieder schön klar ist und da ich den UV-Klärer nun einmal gekauft habe (11 Watt), werde ich ihn dann täglich Nachts zeitgesteuert 3 Stunden einschalten. Mal sehen ob sich das bewährt.
    Schöne Grüsse von Hans

  • Hallo Hans,


    Messungen von Ammonium machen keinen Sinn, da NH4 im eingefahrenen, funktionierenden Aq. nur sehr kurzzeitig vorhanden ist und quasi zeitgleich mit seiner Entstehung von Mikroorganismen, Pflanzen und insbes. von Algen aufgenommen wird. Schon leicht erhöhte NH4-Konzentrationen über wenige Stunden hinweg reichen aus, um Algenblüten auszulösen. Das geschieht um so schneller, je mehr Licht in das Aq. gelangt.


    Ernähre deine Pflanzen jetzt wieder mit NO3 und PO4. Die Entstehung von Pinselalgen könnte bereits mit nachlassendem Pflanzenwuchs zusammenhängen. Erhöhe außerdem CO2 auf Werte um 20 bis 30mg/L während der gesamten Lichtperiode, um die Pinselalgen wieder zurückzudrängen.


    Im Verhältnis zum Wasservolumen scheint mir die Fischmenge unproblematisch zu sein.


    Gruß,
    Detlef