PH Elektroden extremabweichung

  • Hallo!


    Ich habe ein kleines merkwürdiges Problem mit meinen PH-Elektroden.
    ich besitze eine Elektrode "Original" von Dennahle, die ich damals mit der CO2 Anlage zusammen gekauft habe.... dürfte jetzt ca. 4 Jahre alt sein (Gel-Elektrode).
    Als zweites habe ich mir, nach 2 Jahren ca. als ich der Meinung war, die erste tuts nicht mehr, eine von JBehL gekauft, die vom Aussehen her Baugleich scheinen.


    Mit der JBehL Elektrode habe ich nach erfolgreicher Eichung (nach dem Eichen jeweils wieder in Eichlösung getestet) völlig andere PH Werte in meinem Aquarium (7,1) als bei meiner alten Dennahle, die mir 6,8 nach Erfolgreicher Eichung mit Gegenprobe anzeigt!
    Wie kann denn das sein? Ich muss dazu sagen, das die alte Dennahle von mir einmal über ein paar Monate in KCL zum regenerieren gestellt wurde, weil sie zu langsam geworden ist...... aber wie gesagt, nach dem Eichen zeigt Sie in der Gegenprobe korrekte Werte, nur im Aquarium unterscheiden sich die Sonden total! ist doch nicht normal? oder ist die Dennahle mittlerweile so alt und langsam, das sie sich zwar korrekt eichen lässt, aber nicht mehr korrekt misst?


    Gruß Tobias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    man muß schon misstrauisch sein, bei Anzeigen so alter Gel-Elektroden. Mehr als 2 Jahre im Dauerbetrieb funktionieren die selten zuverlässig!
    Das andre ist: die pH-Messung ist extrem anfällig gegen Einstrahlung von Störstrahlung. Wiederhole daher die MEssungen bitte noch einmal, wenn Du alle Elektrogeräte im und am Becken ausgeschalet hast, insbesondere die Beleuchtung.
    Wie wird denn die Beleuchtung realisiert? Hier liegt oft die Problemursache.

  • Hallo!


    Ja, das habe ich hemacht! Ich hatte das Problem nämlich schonmal..... alles toll geeicht (ausserhalb des Beckens) und im Becken neben meinen Röhren ganz andere Werte.... nein, habe ALLES in der Nähe ausgeschaltet und nicht mal eine kleinste veränderung feststellen können (bei beiden Sonden nicht)


    Was ich aber dazu sagen muss, meine Pflanzen perlen schon eine ganze Zeit lang kein Sauerstoff mehr aus, selbst gegen Abend nur hier und da mal ein Bläschen....was mich zu der überlegung führt, das der Wert der JBehL Sonde (7,16) da schon treffender wäre!?


    und trotzdem - warum zeigt die Dennahle nach Eichen in der Lösung (absolut frische) alles korrekt an? (nach 1-2 Minuten)

  • Hallo,


    genau das Gleiche habe ich mit meiner sehr alten D*pla Elektrode.
    Ab und zu. An der Elektrode oder Meßverstärker liegt es nicht.
    Ausschalten aller Verbraucher brachte nie eine Änderung, Kabelwackler oder Schäden an der Abschirmung, Fehlanzeige.
    Auch das Austauschen vom KCL brachte nichts.


    Irgendwann hatte ich die Vermutung, dass die Elektroden empfindlich reagieren auf extreme Ionenzusammensetzungen des Wassers.


    Kann es sein, dass Du viel mit Kalium hantierst, dass es sich angesammelt hat ?
    Welchen Leitwert hat das Wasser und wie ist die ungefähre Zusammensetzung der GH ?


    Gruß
    Heinz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Irgendwann hatte ich die Vermutung, dass die Elektroden empfindlich reagieren auf extreme Ionenzusammensetzungen des Wassers.


    Kann es sein, dass Du viel mit Kalium hantierst, dass es sich angesammelt hat ?

    aber es wird zu Messungen in sehr ionenarmen Wasser sogar dazu geraten dem Wasser (pH-neutrales) KCl zuzusetzen, um die Einstellzeit, die sich mit abnehmendeer Leitfähigkeit des Meßguts immer stärker verlängert, zu verkürzen.
    Neutralsalze können also keinesfalls der Grund für die beobachteten Abweichungen sein.

  • Hallo,
    Irgendwann hatte ich die Vermutung, dass die Elektroden empfindlich reagieren auf extreme Ionenzusammensetzungen des Wassers.


    Kann es sein, dass Du viel mit Kalium hantierst, dass es sich angesammelt hat ?
    Welchen Leitwert hat das Wasser und wie ist die ungefähre Zusammensetzung der GH ?


    Gruß
    Heinz


    Mhhh..... das ist sehr Interessant!
    Dadurch das evtl. meine alte SOnde doch falsch angezeigt hat (6,8 bei KH 4) bin ich ja immer davon ausgegangen, das alles im grünen Bereich ist. Durch Wachstumsstörungen haber ich meine Kaliumdüngung erhöht und trotzdem nicht wirklich den Erfolg verzeichnen können. Hier kann es ja also sein, das ich zuviel kalium degüngt habe, bzw. die Pflanzen durch mangeldes CO2 den Dünger insgesamt nicht verwerten konnten!? ....... denn jetzt mittlerweile, mit der JBehL Sonde, ist mein PH Wert auf 6,96 und meine Pflanzen perlen leicht aus!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich kann mir da am ehesten vorstellen, das ab einem gewissen Alter der Elektrode sich die Summe möglicher Fehler (Verbrauch an der Bezugselektrode, Verunreinigungen des Bezugselektrolyten durch Diffusion, inbesondere bei Gelelektroden Ausbluten des Gels und damit immer höherer innerer Widerstand etc. etc., da dürfte es noch einige mögliche Ansatzpunkte geben) so addiert, daß die Kennlinie nicht mehr linear ist, so daß man zwar an den gut gepufferten Standards den richtigen Wert erhält, die Abweichungen zwischen den beiden Endwerten aber schon so groß ist, daß man nur noch Hausnummern mißt.

  • Ja, das wirds wohl sein..... leider besitze ich nicht so viel Hintergrundwissen (wobei nicht soviel noch stark untertrieben ist) das ich das nicht früher gemerkt habe :(
    Mein anscheinender Magnesiummangel, wo man auf dem Foto ein weißliches Blatt erkennen kann, das scheinen Kalkablagerungen zu sein :( An den Innenscheiben des Beckens und den Oberen Stabilitätsstreben ist auch überall Kalk... hab da nie Notiz von genommen.


    Gut.. nun noch eine Frage/Bitte - welche Wartungsarme PH Elektrode könnt Ihr mir empfehlen?


    p.s.: Vielen Dank für Eure schnelle Hilfe!!!


    Gruß
    Tobias

  • Konkret habe ich bei diesen Fehler zu hohe Kaliumwerte (im Verhältnis zu Mg ??) schwer im Verdacht.
    Ob das eine Rolle spielt im Bezug zum Elektrodeninneren (3mol KCL) mag ich erstmal nicht beurteilen.


    Meine Glas-Elektrode (Du*la) ist locker 10-12 Jahre alt und lässt sich immer noch einwandfrei kalibrieren.
    Ob die heute noch gleiche Qualität haben wie damals würde mich auch interessieren.


    Der Smiley von vorhin hatte sich eingemogelt....


    Heinz


  • Meine Glas-Elektrode (Du*la) ist locker 10-12 Jahre alt und lässt sich immer noch einwandfrei kalibrieren.
    Ob die heute noch gleiche Qualität haben wie damals würde mich auch interessieren.


    Heinz



    Oh... d.h. Gel-Sonden kann ich nach 2 jahren verschrotten, und Glas-Sonden (Nachfüllbare?) halten 10 Jahre und länger?

  • Ich habe einmal beim Auftreten des hier diskutiereten Fehlers das KCL ausgetauscht, was aber keine Änderung brachte.


    Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück damit, ich weiss auch nicht ob die aktuellen Elektroden vom gleichen Hersteller stammen, oder wie heutzutage üblich aus Billiglohn- Länder stammen.
    Die Elektrode kostete damals 200DM, hab den Karton noch davon.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Oh... d.h. Gel-Sonden kann ich nach 2 jahren verschrotten, und Glas-Sonden (Nachfüllbare?) halten 10 Jahre und länger?

    Glaselektroden isnd es eigentlich alle (es zählt die Spitze, die der eingentlichen Messung dient. Ob der Schaft aus Glas oder Kunststoff ist, ist dann eher ein sekundäres Qualitätsmerkmal.
    Die Gegensätze sind Gel und Nachfüllbar.


    Gelelektroden können bei Einzelmessungen auch ohne weiteres 10 Jahre alt werden. Das Problem bei Dauermessungen ist, daß das im Gel befindliche KCl langsam durch Diffusion ins Meßgut verschwindet. Dadurch steigt der Innenwiderstand der Meßsonde so lange an, bis der Meßverstärker nicht mehr damit klar kommt. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, je besser der Verstärker, sprich das Meßgerät, desto länger lässt sich die Sonde verwenden.
    Nachfüllbare Sonden kann und muß man regelmässig nachfüllen. Der Flüssigkeitsspiegel muß immer höher als der Speigel des Meßgutes sein, sonst dringt das Meßgut durchs Diaphragma in die Sonde ein, was sich nicht gerade fördernd auf die Lebensdauer auswirkt.


    Rechne allgemein mit 2 - 3 Jahren Standzeit bei den Sonden, alles darüber hinaus ist sozusagen geschenkt.
    Schlecht behandelte "Flüssig"sonden kann man auch in kürzester Zeit zerstören. Gut behandelte haben - das ist wahr - tendentiell eine etwas längere Lebensdauer als "Gel"sonden.

  • Hallo Andreas/Heinz!


    Vielen Dank für die ausführlichen Infos!
    Ich habe bei ebay und im Netz mal ein bischen umhergesehen und bin zu dem Ergebnis gekommen, das für mein Dennahle Gerät die Elektroden schweine teuer sind (90€ im Schnitt) und das (auch meine Erfahrung) nur die Originalen Dennahle Elektroden wirklich korrekt mit dem Ding funktionieren! bei ebay hatte ich mal eine Nachfüllbare Glassonde bestellt, die ich wegen inkompatibilität wieder zurückgeben musste und meine JBeL funktioniert auch irgendwie seltsam..... nun habe ich bei ebay ein PH-Controller inkl. Elektrode für 94€ gefunden.. und die Ersatzelektroden kosten auch nur 19€ !


    was haltet Ihr davon?
    http://cgi.ebay.de/PH-CONTROLL…33077QQrdZ1QQcmdZViewItem


    Gruß
    Tobias

  • Hallo,


    ich kann mir das nicht so recht vorstellen, dass auf den Denn**** nur namensgleiche Elektroden passen, aber wundern würde es mich auch wieder nicht, schließlich muß man Geld verdienen.


    Meine Elektrode "paßt" auf die Dupl* MP Serie als auch auf meinen Futura Computer, beide Geräte zeigen ziemlich gleiche Werte an.


    Ansonsten habe ich mir den Spruch zugelegt: billig kauft zweimal.
    Was sich auch immer wieder bestätigt hat.


    Also ich würde jetzt nicht den Denn**** wegstellen und dann das kaufen.


    Heinz