es will nicht recht wachsen...

  • Liebe Freunde der Aquaristik,


    da mir hier schon viel geholfen wurde, möchte ich euch heute erneut etwas fragen.
    Ich verwende seit ca. 2 Wochen Ferrdrakon (und Aquadrakon Black schon immer) in meinem 54 Liter Becken.
    Leider stellt sich der Pflanzenwuchs nicht so wie gewünscht ein. Man kann fast sagen, es wächst kaum. Ich habe dazu Bilder hochgeladen, auf denen man die Probleme sehen kann: gelb-grüne Flecken auf den Blättern und verkrümmte kleine Blätter. Das war schon vor dem Einsatz des Ferrdrakon so und ist noch immer so. Als ich das Aquarium vor ca. 1 1/2 Jahren startete, wuchsen die Cryptocorinen walkeri my oya wie verrückt, wurden ca. 30cm hoch. Auch die Hygrophila legten gut los. Dann war nach ca. 6 Monaten Schluß und seit dem sieht es so wie auf den Bildern aus. Was könnte man aus dem Aussehen der Blätter nun lesen?
    Hier noch die Fakten zum Wasser & Aquarium:
    56 Liter Becken - ca. 1 1/2 Jahre alt - Temp. 25°C - Besatz: 16 kleine Fische - 15 Watt T8
    NO3: 10mg - NO2: 0,05mg - kH: 3 - pH: 7 - PO4: 0,2mg - Fe: 0,08mg - Werte stabil - Fadenalgen/Bartalgen
    Ferrdrakon täglich nach Vorschrift, Wasserwechsel 1/3 wöchentlich mit Aquadrakon black


    Vielen Dank im Vorraus für eure Diagnose.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    zum einen sind es bei KH3 und pH 7 nur knapp 8 mg/l CO2. Das ist nicht gerade üppig. Die Beleuchtung ist bei geschätzten 40 l Netto-Inhalt zwar bei knapp 0,4 W/l nicht zu stark, trotzdem dürfte mehr CO2 wahrscheinlich zu einer Verbesserung führen.
    Wie zuverlässig sind denn die Meßwerte? Viele NO3-Tests zeigen, wenn sie etwas älter sind, um die 10 mg/l an, obwohl das Wasser völlig NO3-frei ist. Dest. Wasser bietet zumndest einen Fixpunkt bei der Kalibrierung von Tests (nämlich jeweils 0 mg/l). Ich könnte mir bei den beschriebenen Symptomen durch aus einen Stickstoff-Mangel vorstellen.

  • Hallo,


    bei einem wöchentlichen WW von 1/3 sind natürlich auch die Daten Deines Wasserversorgers von Interesse (es sei denn Du führst ausschließlich mittels Austauscher aufbereitetes Wasser zu). Vielleicht kannst Du mal einen link setzen oder, falls die Daten nicht online verfügbar sind, nachfragen und posten. NO3 ist oft bereits im Leitungswasser in ausreichender Menge enthalten.


    Viele Grüße


    Jan

  • Danke für eure Antworten...


    Da mein Leitungswasser kaum Nitrat enthält, denke ich schon das der Test zuverlässig ist. Bei Leitungswasser zeigt er >Null< und als ich einmal 2 Wochen keinen TWW machte zeigte er >25mg< an. Bei meinem anderen, neu einzufahrenden Becken ist es derzeit auch bei >Null<, sind aber eben auch noch keine Fische drin. Ich denke mit 10mg Nitrat sollte es funktionieren. Der pH-Wert von 7 liegt nur bei morgendlicher Messung vor, abends sind es meist 7,4.
    Sollte ich vielleicht nicht so oft Wasser wechseln? Ich werde die Trinkwasserwerte noch nachreichen wenn sie mir vorliegen. CO2 hatte ich versuchsweise mal 12 Wochen als Bio-CO2 eingebracht, jedoch ohne sichtbare Erfolge.
    Da ich jetzt noch ein 180 Liter Becken habe, welches von 2x 45 Watt T5 mit Reflektoren beschienen wird, stelle ich mir natürlich auf Grund o.g. Überlegungen die Frage, ob ich hier CO2 einsetzen sollte. Ich komme hier lt. Formel auf 0,7 W/l.
    Eventuell schaffen die Fische dann später mal nicht so viel Nitrat für die 150 Liter netto? Es sollen Mollies sowie Corys und Neons rein. Zusammen so um die 35 Tiere.


    Aber zurück zum "kleinen": es sind hier jetzt 7 Keilfleckbärblinge, 2 Dornaugen sowie zahlreiche Baby-Mollies und unzählige Blasenschnecken drin. Wenn sich der Nitratwert um die 10 hält und ich tägl. Ferrdrakon einbringe sowie der Phosphatgehalt sich um 0,1mg/l. beweg... eigentlich müsste es doch dann? Algen machen sich ja auch breit...


    Hier die Trinkwasserwerte:


    Qualitätsparameter FW Südsachsen


    pH-Wert 8,1
    Spez. elektr. Leitfähigk. 174 µS/cm
    Trübung 0,11 NTU
    Säurekapazität (KS 4,3) 1,03 mmol/l
    Basekapazität (KB 8,2) 0,01 mmol/l
    Gesamthärte* 0,7 mmol/l
    Gesamthärte* 3,9 °dH
    Calcium-Ionen 24,7 mg/l
    Magnesium-Ionen 2,0 mg/l
    Natrium-Ionen 8,1 mg/l
    Kalium-Ionen 1,4 mg/l
    Chlorid-Ionen 14,9 mg/l
    Sulfat-Ionen 17,2 mg/l
    Nitrat-Ionen 3,8 mg/l
    Nitrit-Ionen <0,01 mg/l
    Fluorid-Ionen 0,19 mg/l
    Gesamtphosphat <0,01 mg/l
    Phosphor-gesamt n.b.
    o-Phosphat n.b.
    Kieselsäure (SiO2) 9,8 mg/l
    Oxidierbarkeit 1,2 mg/l O2
    Org. Kohlenstoff (TOC) 2,4 mg/l
    Aluminium 0,02 mg/l
    Ammonium <0,02 mg/l
    Arsen <0,001 mg/l
    Blei <0,001 mg/l
    Cadmium <0,0005 mg/l
    Chrom <0,001 mg/l
    Nickel 0,001 mg/l
    Quecksilber <0,0001 mg/l
    Kupfer 0,002 mg/l
    Zink <0,01 mg/l
    Eisen <0,02 mg/l
    Mangan <0,02 mg/l


    Was man da wohl alles draus lesen kann....



    Grüße

  • Hallo,


    vielen Dank für die Wasserwerte und insbesondere die zusätzlichen Informationen zum Nitratverhalten. Dein Leitungswasser enthält in der Tat sehr wenig Nitrat. Allerdings steigt Dein Nitratwert im Laufe einer Woche rasch an, insofern sollte eigentlich genug N vorhanden sein, ohne dem Wechselwasser Nitrat zuzugeben. Da auch P bei Dir vorhanden ist, bliebe meines Erachtens der dritte Makronährstoff, der den Mangel bewirken kann: Kalium! Über WW und Zugabe von Aquadrakon Black bringst Du zwar Kalium ein, aber ich würde mal versuchen die Kaliumgaben zu erhöhen. Derzeit gibst Du mit WW + Aqu. Bl. etwa 1,8 mg/l zu, danach mit angenommenen täglich 1 ml Ferrdrakon lediglich 0,05 mg/l. Das scheint mir zu wenig. 5-10 mg/l können es ruhig sein. Kaliummangel ist insofern auffällig als das ständig Blätter absterben (vorzeitige Blattalterung). Du könntest in einer ersten Phase versuchen, die wöchentliche Kaliumzugabe durch Stoßdüngung mit dem WW auf 5-10 mg/l anzuheben und schauen was passiert. Wenn Du massive Probleme mit Grünalgen bekommst, war es zu viel des Guten bzw. es gibt (noch) ein anderes Ungleichgewicht.


    Viele Grüße


    Jan

  • :Du könntest in einer ersten Phase versuchen, die wöchentliche Kaliumzugabe durch Stoßdüngung mit dem WW auf 5-10 mg/l anzuheben und schauen was passiert. Jan



    OK, wenn ihr mir da zur Seite steht mach ich das. Gehen wir mal zu meinem Verständniss von einem 100 Liter Becken aus mit Wasser welches Null Kalium enthält. Ich kauf mir Ferrdrakon K. Sollmenge Ka ist 10mg/Liter. Lt. Anleitung bringt eine tägl. Dosis von 2mg/100l Wasser einen Ka-Gehalt von 0,6mg/Liter. Ich müsste also täglich 34ml Ferrdrakon K reinkippen? Ist das nich etwas viel...und teuer? Ich steige bei Deinen Berechnungen nicht so ganz durch. Und in meinem großen Becken sind ja auch mehr als 100 Liter. Wo liegt hier mein Denkfehler?


    Grüße

  • Hallo,


    eine tägliche Kaliumzugabe ist nicht unbedingt erforderlich. Ich hatte auch von einer wöchentlichen Kaliumzugabe von 5-10 mg/l geschrieben. Da Du bereits mit Auqadrakon Black und, in sehr geringem Maß, mit Ferrdrakon Kalium zuführst, bräuchtest Du mit Ferrdrakon K nur ergänzen. Die Berechnung (basierend auf 54 l Nettoinhalt, falls das brutto ist entsprechend ändern) noch mal klarer:


    Wasserwechsel 1/3 von 54 l = 18 l
    Das Wechselwasser enthält 1,4 mg K je Liter --> K-Zufuhr 0,47 mg/l Aquarienwasser


    Aquadrakon Black mit dem WW, bei Dosierung nach Vorgabe (1 ml auf 4 l) 4,5 ml --> K-Zufuhr 1,23 mg/l Aquarienwasser


    Ferrdrakon, täglich 1 ml --> K-Zufuhr 0,05 mg/l Aquarienwasser


    Derzeit führst Du also mit dem WW 1,75 mg/l Aquarienwasser zu. An den übrigen sechs Tagen jeweils 0,05 mg/l. In der Woche ergibt das 2,05 mg/l.


    Um die Kaliumzufuhr zu erhöhen, empfehle ich Dir mit dem WW eine Stoßdüngung durchzuführen und die Reaktion im Becken zu beobachten. Bei KramerDrak besteht allerdings das Problem, dass Du auch den Eisenwert auf meines Erachtens kritische Höhen schraubst. Als Beispielrechnung:


    Zu 5 mg/l (wöchentlich) fehlen 2,95 mg Kalium je Liter. Dazu müsstest Du mit dem WW etwa 7 ml KramerDrak zudüngen. Dies bringt aber auch zusätzliche 0,24 mg Fe je Liter. Du hast bereits einen ausreichend hohen Eisengehalt (0,08 mg/l). Den solltest Du in jedem Fall überwachen, nicht dass Dir Deine Schnecken eingehen. Weichtiere reagieren empfindlich auf Schwermetalle (wie z. B. Eisen).


    Alternativ kannst Du Kalium auch mit einer selbst angemischten Düngelösung zuführen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich nutze beispielsweise Kaliumcarbonat (K2CO3). Kaliumsulfat oder -nitrat (KNO3) sind auch gebräuchlich. Das gibt es in der Apotheke. Ich hatte mich seinerzeit für K2CO3 entschieden, weil ich bereits 15 mg Nitrat je Liter aus der Leitung zapfe und demzufolge keine zusätzliche Nitratzufuhr brauche. Bei Deinen Wasserwerten wäre aber KNO3 eine Alternative. In jedem Fall musst Du dann den Nitratwert beobachten. Der erhöht sich bei Dir derzeit durch den eigentlich nicht zu hohen Fischbesatz vermutlich mangels Verbrauch durch wachsende Pflanzen. Wenn Du durch die Düngung das Wachstum ankurbelst wird aber auch mehr verbraucht. Hier gilt wie so oft: probieren geht über studieren.


    Viele Grüße


    Jan

  • Ah... vielen Dank für die Ausfühlichkeit!
    Jetzt verstehe ich. Wie sieht es denn mit dem Ferrdrakon K aus. Sollte doch auch gehen...? Damit kommt ja nur sehr wenig Eisen dazu. Kramerdrak bringt nach Vorgabe bei 10ml/100l 0,19mg/Liter Fe ins Wasser. Wie errechnest du dann bei 7ml 0,24g/l. Aber selbst 0,19mg/l. wären schon etwas hoch, mal vom Ferrdrakon abgesehen, welches ich ja auch noch verbrauchen muss. Ich denke mir daher, dass ich die fehlenden ~3mg Kalium am einfachsten durch 10ml Ferrdrakon K ins WW bringe und dann ist gut für die Woche. Da würden meiner Berechnung nach noch 0,05mg Fe dazu kommen, was wohl im Rahmen bleibt. Ich hoffe ich nerve nicht über die Maßen.


    Vielen Dank noch mal und Grüße aus Zwickau.

  • Hallo,


    die 0,24 mg/l Fe mit KramerDrak sind korrekt, da ich immer von Deinen 54 l ausgegangen bin. Das kannste auch hier einfach nachrechnen. Ansonsten sorry, ich hatte in Deinem letzten Posting irgendwie KramerDrak statt Ferrdrakon K gelesen. Letzteres ist natürlich deutlich besser geeignet. Mit den 10 ml Ferrdrakon K zum WW liegst Du richtig und ich denke, dann wächst es auch wieder.


    Ansonsten musst Du halt mal schauen, wie sich Dein Nitratwert nach der erhöhten Kaliumzufuhr verhält und gegebenenfalls Dein Wechselwasser etwas mit Nitrat auf etwa 10 mg/l aufdüngen. Naja, und CO2 ist natürlich auch immer eine gute Idee, probiere ich selber gerade mit herum. Ist mit Bio-CO2 aufgrund der Instabilitäten aber nicht ganz unproblematisch mit Cryptocorynen. Meine Cryptocoryne walkeri haben jedenfalls die Fäule gekriegt, vermutlich infolge der pH-Schwankungen. Aber das ist ein anderes Thema.


    Viel Erfolg!


    Jan

  • N'abend,


    ich denke ich stehe am Anfang von einer längeren Experimentierphase. Ich mach das jetzt erst mal mit dem Kalium und guck mal, wie sich das Nitrat so macht. Bio-CO2 hatte ich auch schon, allerdings war das ungeregelt immer in Betrieb, mal mehr mal weniger. Ich habs dann wieder aufgegeben. Für mein großes Aq denke ich aber mal über eine geregelte Anlage mit Nachtabschaltung nach. Ist halt nur nicht gerade billig... Ich werde dann von Zeit zu Zeit mal berichten was sich so tut.


    Grüße

  • So, die Rechnerei macht mich noch fertig. Ich versuche jetzt folgendes: Das Becken fast ca. 40 Liter. WW 10 Liter/Woche. Ich dünge das WW mit 2,5ml Aquadrakon Black sowie mit 1ml Aquadrakon K. Damit sollten dann inkl. des Leitungswasser-Kaliums 81mg Kalium in den 10 Litern Wasser im Eimer sein. Diese 81mg führe ich nun ins Aq. ein. Dann sollte sich die Konzentration auf ca. 2mg/l in den 40 Litern belaufen. Nun kommen tägl. 0,3ml Ferrdrakon und 0,6ml Ferrdrakon K hinzu - macht 6ml Dünger die Woche - macht gut 5mg/l Kaliumkonzentration/Woche. Lt. Angabe sollten es zwar 10-15mg/l sein...aber ich probiere mal den Anfang so. Höher gehen kann ich noch immer...


    Grüße