• Hallo,


    in einem meiner Becken bilden sich seit einiger Zeit kleinere Blaualgenherde. Sie befinden sich am dem Bodengrund an der Scheibe entlang und knapp darüber an der Scheibe. Das Becken steht quer zu einem Fenster und betroffen sind nur die Stellen auf die die Sonne, bzw. das Tageslicht scheint - aber eben nur auf dem Boden oder der Scheibe knapp darüber. In meiner Verzweifelung und weil ich Angst hatte, dass es mehr wird, habe ich das Mittel Easy Life Blue Exit angewendet . Als Test habe ich auch die Scheibe mit schwarzem, breitem Klebeband unten abgeklebt. Nach 14 Tagen waren die Blaualgen am Bodengrund noch immer da. Da wo das Klebeband war, haben sich keine neuen Blaualgen entwickelt aber direkt darüber.


    Die Frage ist, was kann ich tun? Ich möchte nicht gerne an den Symptomen herumdoktern sondern auch verstehen, wie es in dem Becken zu den Algen kommt. Aufgesetzt habe ich das Becken irgendwann im März. Ursprünglich war es gedacht für Zwergkrallenfrösche aber dann bin ich doch lieber den Fischen treu geblieben. Das Becken hat die Maße 60 x 40 x 40 cm. Es ist nicht ganz bis oben gefüllt weil ich als Schwimmpflanze eine Wasserhyazinthe habe und es auch so mal spannend finde, wie sich die anderen Pflanzen so in einem fast offenen Becken verhalten. Netto beinhaltet es 70 Liter. Das Becken hat eine Aufsatzleuchte von Arcadia mit zwei T8 Röhren ( leider weiß ich die Lichtfarben nicht mehr ). Die ersten Fische ( 6 Corydoras habrosus ), sind im Mai/Juni eingezogen. Bislang gab es keine Probleme mit Blaualgen. Ende Juni kamen dann 8 Aphyosemion australe dazu. Immer noch keine Blaualgen. Als einzige Änderung habe ich das Becken abgedeckt weil Kap Lopez gerne mal springen. Ach ja, auch Turmdeckelschnecken, Posthorn- und Blasenschnecken leben noch mit im Becken. Sie waren die ersten Bewohner.


    Wasser wechsele ich jede Woche ein Drittel. Gedüngt wird täglich etwa mit der halben Dosierung Ferrdrakon ( sind ca. 4 Tropfen ). Beim Wasserwechsel gebe ich Aquadrakon black hinzu. Es befinden sich Seemandelbaumblätter und Erlenzäpfchen im Aquarium. Der PH-Wert hat sich so bei ca. 7 - 7,5 ( ist manchmal schwer abzulesen ) eingependelt, die Karbonathärte bei 5. Aus der Leitung kommen ca. 15 mg Nitrat, 0,14 mg Phosphor und 0,010 mg Eisen.


    Wo könnte jetzt der Fehler liegen und vor allem - was kann ich tun? Das mit den Blaualgen fing irgendwann Mitte August an. Im Moment habe ich kein aktuelles Foto mit Blaualgen, hänge aber zur Anschauung mal eins vom Becken an.[ATTACH=CONFIG]1442[/ATTACH]
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    LG, Sabine

  • Hallo Sabine
    Als erste musst du dich vergewissern das es wirklich Blaualgen sind weil kann sein es sind irgendwelche Grünalgen bin zwar kein Experte aber das ist wichtig sicher zu sein. Das kann man leicht testen die Blaualgen sind so schmierig und riechen ziemlich extrem bzw.das sind keine Algen sondern Cyanobakterien!!!alle andere Algen sind fester wenn man die anfasst....und ich glaube du musst bisschen mehr Angaben machen was die Nährstoffe im Becken angeht aber da können dir hoffentlich die Experten hier mehr helfen und noch was, kippt bitte nicht mehr die
    Chemikalien gegen Algen ins Becken!!! nicht immer hilft das was die Industrie verspricht.....wenn du sicher bist was für Algen es sind dann melde dich noch mal.....
    Gruß Peter.

  • Hi Peter,


    ich danke Dir für Deine Antwort ☺. Es sind auf jeden Fall Cyanobakterien. Sie habe einen Grünton der in eine leichte, ungesund wirkende Blautönung übergeht. Man kann es mit einem Wattebausch leicht von der Scheibe wischen und wenn man dann an der Watte riecht, riecht es etwas muffig. Ich habe mal ein Foto von der Stelle gemacht. Auf dem Bild wirkt es, als ob der Belag auf dem Sand ist aber das täuscht. Die Blaualgen befinden sich nur an der Scheibe. Außer dieser Stelle sind noch zwei kleinere im Sand aber auch nur an der Scheibe.


    Welche Angaben über die Nährstoffe werden denn noch benötigt? Ich bin ja auch kein Freund von Chemie im Aquarium aber wir sind 14 Tage in den Urlaub gefahren und ich hatte Angst, dass mich danach eine Katastrophe erwartet. Meine Tochter ist zwar zu Hause geblieben aber ich war total geschockt über die Cyanos.
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    LG, Sabine

  • Hallo Sabine
    Also in erste Linie wird empfohlen gegen Cyano dunkel kur durchzuführen aber man soll erst den anderen Weg einschlagen und ich denke das solltest du ausprobieren.....was wichtig ist;
    wie wachsen die pflanzen?
    wieviel schnellwachsende pflanzen sind im Becken?
    wie alt sind die Röhren?
    welche Nährstoffe sind für die Pflanzen verfügbar einschliesslich Co2 Versorgung?
    Das heißt jetzt musst du probieren das biologische gleichgewicht herzustellen.
    Als erste saug die sichtbaren Algen gründlich ab und dabei wechsle mindesten 50%Wasser wenn es mehr sein sollte ist nicht schlimm...
    Aquadrakon für die Frischwasser menge zugeben und Dünger... ich weiß nicht wie viel sind 4tropfen??und ob das ausreicht??wenn ich richtig gerechnet habe da brauchst du für deine 70l täglich so 1ml Ferrdrakon...aber vorsichtshalber diesen Wert kannst ruhig für den Anfang halbieren also 0,5ml und beobachte was passiert eine oder zwei Wochen wenn keine sichtbaren Verbesserungen auftreten sollten dann die Dosis nach und nach erhören.....und jetzt die röhren wenn die älter als 1Jahr sind musst du die wechseln am besten nicht beide auf einmal sondern mit 2 Wochen Abstand und es sollen Lampen sein gut geeignet für Wachstum und bitte keine color Lampen leider kann ich dir nicht sagen welche so richtig gut sind weil ich selber LED Beleuchtung habe😞
    Um mehr Licht zu gewinnen sind Reflektoren gute Sache.
    Die pflanzen?....am besten mehr schnellwachsende später kannst du die austauschen gegen andere...
    Co2 bei KH5 sollte bei 6,8 liegen 25mg/l ich weiß nicht ob du eine Co2 Anlage hast?
    Das mit dem Wasser Wechsel wiederholst du wöchentlich sollten die Algen sich früher zeigen dann öfter... es geht darum die pflanzen müssen überhand gewinnen..?
    Ich denke für den Anfang hast du genug zu tun und hoffe du kriegst das hin😃natürlich ist auch geduld angesagt.
    Wenn du fragen hast schreibt ruhig.
    Ich drücke dir die Daumen das diese Tipps richtig sind.
    LG Peter.

  • Hi Peter,


    vielen Dank für Deine Tipps. Die Pflanzen wachsen in dem Becken so richtig gut. Die einzige schnellwachsende Pflanze ist die Rotala rotundifolia. Stopp, halt. Das stimmt nicht. Als schnellwachsende Pflanzen habe ich noch Wasserlinsen und Muschelblumen. Diese Pflanzen wachsen alle wunderbar. Dann sind da noch Cryptocoryne wendttii. Auch die wächst sehr gut. Über den Javafarn und die Anubien kann ich auch nicht meckern. Besonders stolz bin ich auf meine schöne Tigerlotus. Es ist ein wirklich schöner, dichter Wuchs. Ach ja, ich hätte fast noch den brasilianischen Wassernabel vergessen und die Wasserhyazinthe.


    CO2 dünge ich nicht da das Becken durch die vielen Schwimmpflanzen recht dunkel gehalten ist. Vier Tropfen Ferrdrakon sind etwas weniger als die Hälfte der empfohlenen Menge. Wasser wechsele ich jede Woche ein Drittel und das Wechselwasser hat die oben angegebenen Werte und gebe Aquadrakon black dazu. Heller möchte ich das Becken eigentlich nicht halten weil die Kap Lopez es so mögen. Aber die Pflanzen wachsen auch so mehr als zufriedenstellend. Deshalb scheue ich auch vor einer Dunkelkur. Im Verdacht habe ich das direkte Sonnenlicht aber das alleine kann doch auch keine Blaualgen verursachen, oder? Die Blaualgen halten sich auch nur an den genannten Stellen auf. Der Rest des Beckens ist gar nicht betroffen.


    Ich hatte gestern keine Zeit dafür aber am Wochenende messe ich mal alle Tests die ich habe. Das wäre dann Nitrat, Phosphat, Nitrit, KH und PH.


    LG, Sabine

  • edit: Zu den Leuchtstoffröhren habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, dass man sie nicht zwingend austauschen muss. Hier ist einmal ein interessanter Link dazu: OK, der Link lässt sich nicht einsetzen. Guck mal bei Lebensdauer von Leuchtstofflampen
    Meine Röhren sind schon älter aber die Pflanzen wachsen in diesem Becken richtig gut. Im Gegensatz zum Javafarn in einem meiner anderen Becken ( mit neuerer Röhre 😉 ). Der hat das ein oder andere schwarze Blatt bekommen und ich versuche gerade herauszubekommen woran das liegt ( dieses Becken hat übrigens keine Cyanos, wird auch nicht direkt von der Sonne getroffen ).

  • Hi Sabine
    Also alles was du mir geschildert hast ist so weit alles ok.....gut was Co2 angeht überlasse dir aber wenn die pflanzen gut wachsen muss wohl ausreichend Co2 vorhanden sein......und Sabine ich habe mir dein Bild angeschaut und so gut zu sehen ist das leider nicht was für Algen es sind aber ich kann nur sagen dass da keine Cyanos sind weil ich hatte diese plage einmal und die haben alles überzogen den Boden die Dekos die pflanzen das war ein dunkel Grüne schleimige stinkende Teppich und für mich war nur ein weg die plage zu bekämpfen Dunkel Kur!!!!!bei dir glaube ich sind das Grün Algen welche Art auch immer und die sind nur da wo die Sonne ins Becken scheint also Tageslicht überschuss......die Ursache musst du beheben...der Link über Lampen war interessant und wenn das stimmt ist super Sache☺.....ich hoffe für dich das ich mich nicht täusche wg.diese Algen sonst musst hier jemand andere mit mehr Erfahrung kommen....tut mir leid wenn ich dir nicht helfen konnte und hoffe du bekommst das in Griff.
    Gruß Peter.

  • Ich danke Dir für Deine Mühe ☺. Also diese Algen gehen sehr leicht ab und sie muffen. Wenn ich Grünalgen an den Scheiben habe, ist das völlig anders ( und die muffen auch nicht 😉 ). Ich habe im Internet auch schon Fotos von solch kleinen Blaualgenherden gesehen die exakt so aussahen. Es ist auch wirklich ein sehr bläuliches Grün. Vielleicht befallen sie nicht das ganze Becken weil die Pflanzen so gut wachsen aber sie machen mir Angst 😲. Deshalb hätte ich sie gerne weg. Ich werde es mal jetzt mit noch häufigeren und stärkeren Wasserwechsel versuchen und dabei immer soviel von den Biestern entfernen wie geht. Ich hoffe, das Problem erledigt sich dann.


    Eine kleine Frage vielleicht auch an Herrn Dr. Kremser. Sollte ich es auch in diesem Becken einmal versuchen mit Ferrdrakon K zu ergänzen?


    LG, Sabine

  • Hallo,


    ich bin jetzt grad etwas baff. Hab mir heute abend das Becken vorgenommen und einen Teilwasserwechsel gemacht ( mindestens 80 % ) und die Pflanzen ausgelichtet. Die Rotalas müssten eigentlich auch neu gesteckt werden so lang sind die geworden aber ich wollte nicht zu viel eingreifen denn - außer an der einen Stelle an der Scheibe über dem Sand ( die ich fotografiert habe ) habe ich keine (!) Blaualge mehr gesehen. Auch die Stelle an der Scheibe erschien mir ein klein wenig weniger. WIE kommt das??? Hat jetzt doch das Mittel gewirkt? Oder jst es weil jetzt keine Sommersonne mehr auf das Becken trifft? Ich bin gespannt wie sich das mit den Blaualgen weiter entwickelt. Ich hoffe, sie kommen nicht wieder. Die Kap Lopez balzen übrigens grad wie verrückt ☺.


    LG, Sabine

    • Official Post

    Hallo,
    es ist aus der Erfahrung ganz schlecht, wenn die Sonne direkt seitlich auf ein Aquarium scheinen kann. Dabei ist gar nicht in erster Linie die hohe Lichtmenge auf die Pflanzen das Problem, sondern, daß so Licht an Stellen kommt, wo es in der Natur nicht hin käme: in den Bodengrund!


    Im Sediment in den Zwischenräumen des Bodengrunds werden im Laufe der Zeit jede Menge Nährstoffe (sowohl Makro- als auch Mikronährstoffe) in einer für Pflanzen und Bakterien mehr oder weniger unzugänglichen Form abgelagert. Durch Lichtenergie können nun im Zusammenhang mit den sich auch dort befindlichen organischen Stoffen komplexe photochemische Prozesse ablaufen, die im Endeffekt zur Freisetzuing erheblicher Mengen von Mikro- (z.B. Eisen) und Makronährstoffen (z.B. Phosphat) führen können.
    Das führt in den meisten Becken dann entweder zu einer Algenexplosion oder wie hier zu Blaualgenwachstum.


    Erste Abhilfe wäre in dem Fall die Abdeckung des Bodengrunds durch eine ausreichend lichtdichte Abklebung oder Abdeckung. Mittelfristig wäre es optimal, wenn das Aquarium einen anderen Standort bekommen könnte, oder man mit anderen technischen Maßnahmen das Becken sonstwie vor der Sonne schützt. Das wäre auch aufgrund der Temperaturproblematik im Sommer keine schlechte Idee.

    • Official Post

    Hallo,

    Oder jst es weil jetzt keine Sommersonne mehr auf das Becken trifft?


    s. meine andere Antwort von heute: meines Erachtens, weil jetzt die Sommersonne nicht mehr aufs Becken trifft.


    Übrigens, auch in dem Becken wird ein wenig Ferrdrakon K natürlich auch nicht schaden.