Bodengrund bei Aquarienneueinrichtung

  • Lieber Herr Kremser, liebe Forenmitglieder,


    ich möchte nach 15 Jahren mein Aquarium neu einrichten, da ich - hier im Forum auch gepostet - größere Probleme mit dem Gleichgewicht zwischen Pflanzen- und Algenwuchs im letzten Jahr, trotz ausgewogener Nährstoffzugabe und Beleuchtungsoptimierung durch Umstellung auf LED-Technik, hatte.
    Der Plan ist, eine Mischung aus Lava-Granule, Zeolith und Terrdrakon einzubringen, eine Pflanzmatte drüberzulegen und den Abschluss entweder mit ca. 1,5 cm Quarzkies (1,2-1,8mm) oder in gleicher Stärke nochmals Lava-Granule zu bilden.
    Könnte das so optimal funktionieren? Gibt es hier im Forum Erfahrungen zu der erwähnten Pflanzmatte (eine Gittermatte) und der angesprochenen Materialmischung?
    Freue mich über Ihre / eure Hinweise.


    Viele Grüße!
    Wasserfreund_7

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    Zeolith (je nach Herkunft und genauer Spezifikation) bindet mehr oder weniger irreversibel viele Nährstoffe und ist daher im Bodengrund wohl eher contraproduktiv. Die in Terrdrakon verwendeten Tonminerale sind hier anders gestrickt und machen das reversibel.
    Beim Lava-Bruch kenne ich die Langzeitstabilität nicht. Evtl. ist da das Risiko, daß es zerbröselt und auf Dauer verschlammt und verdichtet mit der Gefahr von Fäulnisherden.
    Wenn so eine Pflanzmatte kräftig durchwurzelt wird, stelle ich mir vor, daß man die entsprechenden Pflanzen nicht mehr ohne sehr großen Aufwand entfernen kann, weil man u.U. Gefahr läuft, die ganze Matte aus dem Boden zu ziehen.
    Das wären so die Bedenken, die ich hätte. Das schließt nicht aus, daß es trotzdem gut funktionieren kann, mir persönlich wäre das aber zu aufwendig bei den geschilderten Risiken.

  • Hallo Herr Kremser,


    vielen Dank für Ihre fachmännische Meinung. Ihre Bedenken klingen sehr plausibel, heißt für mich, Terrdrakon und feinen Kies - ohne weitere "Raffinessen", einzusetzen.
    "Methode traditionelle" erscheint also auch bei der heutigen Vielfalt an Möglichkeiten in der Aquaristik ihre Daseinsberechtigung zu haben.


    Herzliche Grüße!
    Wasserfreund_7

  • Hallo zusammen,
    über Jahrzehnte habe ich in meinen Süßwasseraqurien rotes (braunes) Lava-Granulat als Bodengrund verwendet. Zusätzlich wurde in die unterste Schicht ein Langzeitdünger eingebracht und wöchentlich gedüngt. Ich hatte immer das Gefühl, dass durch die Bodenheitzung der Bodengrund als Biofilter arbeitete und hatte nie Probleme mit dem Pflanzenwuchs oder mit Wasserwerten; auch Verschlammung konnte ich nicht fesstellen.
    Allerdings hieß es damals (also vor gut 30 Jahren), dass Lava-Granulat unter Umständen die Barteln von Bodenfischen verletzten könnte. Ich habe soetwas nie fesstellen können. weiter wurde gesagt, dass dieser dunkle Bodengrund zu viel Licht absorbiert. Auch diese Problem hatte ich nicht.
    Heute habe ich einen Bodengrund auf Tonbasis eines Produzenten aus Italien im Einsatz, der aussieht wie Lava-Granulat. Den Bodengrund würde ich aber nur ungerne empfehlen, weil es in der Einfahrphase immer große Schwierigkeiten mit der Karbonathärte (Ton!) gibt. Wenns einmal gut läuft, ist alles bestens.


    Gruß HP Vetten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    danke für die sinnvolle Ergänzung.
    Bzgl. Panzerwelse / Corydoras konnte ich sehr große Verhaltensunterschiede feststellen, ob man diese auf feinem Sand oder auf Kies mit 4 - 5 mm Durchmesser hält. Auf Kies (und sicher noch mehr auf Lavabruch und anderen scharf- oder schärferkantigen Substraten) haben diese nur sehr vorsichtig den Grund abgetastet, wärend sie sich bei Sand regelrecht mit dem Kopf in den Grund bohren. Man könnte sagen, bis über die Ohren, wenn sie welche hätten ;) . Verletzungen an den Barteln habe ich aber auch keine gesehen, weder auf dem einen noch auf dem anderen Bodengrund.

  • Vielen Dank nochmals für die wertvollen Hinweise.
    Ich tendiere momentan, wie oben schon erwähnt, zum "guten alten" Flusskies, gönne mir aber noch etwas Zeit mit der endgültigen Entscheidung.
    Gründelnde Wasserbewohner müssen sich da eben ein wenig anstrengen, um "bis über die Ohren" (sehr schönes Bild :) ) in die Bodenschicht eindringen zu können.


    Viele Grüße!
    Wasserfreund_7