Was haltet ihr eigentlich von bio-CO2?

  • Hallo allerseits.
    Weil ich bisher nur bescheidene Ergebnisse mit Pflanzen hatte und weil ein neues 100cm AQ ansteht, habe ich mir neben der Entscheidung, DRAK Dünger zu nutzen, auch Gedanken zur CO2 Düngung gemacht. Momentan haben aber meine sämtlichen 3 AQ zusammen ca. 200 l, also fand ich die Anschaffung einer "echten" CO2 Anlage wäre übertrieben und habe es erst einmal mit bio-CO2 Düngung versucht.
    Irgendwie habe ich aber jetzt nach ca. 10 Tagen das Gefühl, dass das nicht so viel taugt. Ich habe die "Anlage" an ein 80x35x40 cm AQ mit Eck-Hamburger Mattenfilter angeschlossen derart, dass die CO2 Zugabe vor der Umwälzpumpe stattfindet. Auf diese Weise wird das CO2 schön zerstäubt, noch bevor es ins Aquarienwasser hinausgeleitet wird. Dadurch sollte sich die Diffusion ins Wasser eigentlich verbessern.
    Trotzdem messe ich keinerlei Veränderung des pH-Wertes. Dieser bleibt bei KH von 6° immer konstant bei 7,5. Mir ist schon klar, dass die Effizienz einer bio-Anlage mit vielleicht 5-10 Blasen pro Minute nicht mit der einer "echten" Anlage zu messen ist, die vielleicht 50-100 Blasen einleitet. Aber überhaupt keine Wirkung? Saugen die Pflanzen das CO2 so gierig auf, dass es schlicht sofort "verschwindet"?
    Wie sind denn eure Erfahrungen? Macht es überhaupt Sinn? Ich befürchte, in dem neuen 160 l Becken wird das erst recht nichts.
    Slawo.

  • Hallo,
    die letzten Beobachtungen lassen die Annahme zu, dass die bio Düngung durchaus etwas nutzt, trotz der relativ geringen Menge. Die Pflanzen haben beim Wachstum einen deutlichen Schub entwickelt, vor allem Limnophila Sessiliflora hat den Turbo eingeschaltet was dazu geführt hat, dass im Becken mittlerweile kein Nitrat mehr nachweisbar ist. Und an den Blättern von Echinodorus Amazonicus sieht man recht schnell Sauerstoff aufsteigen, anfangs als Einzelblasen, gegen Abend dann durchaus auch mal in Perlenketten. Etwas, was ich ich ohne CO2 Zugabe noch nie beobachten konnte.
    Und dennoch, am pH Wert (und damit wohl auch am CO2 Gehalt) hat sich im Rahmen der Messgenauigkeit von Tropfentests nichts geändert. Ich habe mir jetzt aber einen pH Test mit größerer Auflösung besorgt. Mal sehen, ob sich damit wenigstens eine kleine Änderung nachweisen lässt.
    Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich irgendwo einen Denkfehler mache.
    Slawo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > Und dennoch, am pH Wert (und damit wohl auch am
    > CO2 Gehalt) hat sich im Rahmen der Messgenauigkeit
    > von Tropfentests nichts geändert. Ich habe mir
    > jetzt aber einen pH Test mit größerer Auflösung
    > besorgt. Mal sehen, ob sich damit wenigstens eine
    > kleine Änderung nachweisen lässt.
    > Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich irgendwo
    > einen Denkfehler mache.


    evtl. haben die Pflanzen voher im Rahmen ihrerm Möglichkeiten alles verfügbare CO2 verbraucht, und machen das jetzt auch noch. Sie haben aber jetzt mehr CO2 zur Verfügung und könnten wahrscheinlich noch deutlich mehr verbrauchen, bevor etwas übrig bleiben würde, das sich dann am pH bemerkbar machen könnte.

  • Hallo allerseits,
    hier ein neuer Bericht über die Nutzung von Bio-CO2.
    Mittlerweile habe ich schon das neue 100cm AQ so weit eingerichtet, dass ich dort erste Pflanzen einpflanzen und eine neue Bio-CO2 Anlage in Betrieb nehmen konnte.
    Diesmal habe ich mich, aufgrund der guten Erfahrungen aus dem 80cm Becken, an einen selbst gebastelten CO2-"Reaktor" gewagt (im 80er laufen noch die gekauften Flaschen von dem "grünen" Anbieter).
    Dank der schönen Beschreibung bei Peter Gründler (http://aquarium.gruendler.org/beobachtungen/co2hefe.htm) hat's damit auch prima funktioniert.
    Anfangs hatte ich allerdings noch Schwierigkeiten, weil ich den Wasserdruck auf die CO2-Zuleitung unterschätzt habe. Ich verwende zur Einspeisung des CO2 die Methode, bei der man das CO2 mit einem dünnen Schlauch in den Ansaugbereich der Pumpe meines Mattenfilters bringt. Das führt dazu, dass das Gas vom Pumpenrotor sehr gut zerstäubt wird und in winzigen Bläschen ins Becken gelangt.
    Dabei habe ich allerdings die Pumpe zu tief montiert und der Druck im CO2 Reaktor hat nicht ausgereicht um den Wasserdruck zu überwinden. Nachdem ich aber die Pumpe nun recht knapp unter der Wasseroberfläche betreibe läuft alles prima.
    Weil ich für das neue Becken für die Einlaufzeit zum Anwachsen der Pflanzen mehr CO2 haben wollte, arbeite ich momentan mit einer Gesamtmenge der Nährlösung von 6 Litern. Hier kann ich jetzt endlich beobachten, dass der pH Wert auch durch eine entsprechend dimensionierte Bio Anlage sehr wohl gesenkt werden kann. Momentan bin ich bei 6.0, verglichen mit original 7.5.


    Als Fazit lautet bei mir jedenfalls die Antwort auf meine eigene Frage, dass sich bei mir die CO2 Düngung mit einer Bio-CO2 Anlage sehr gut gestaltet.


    Gruß
    Slawo.

  • Hallo Slawo,


    ich verwende bei meinem 500 Liter Aquarium auch eine BIO-CO2 Anlage und muss aufpassen das der CO2-Gehalt nicht drastisch über 20 mg/l hinausschießt.


    Ich Verwende 5 Liter Kanister (ursprünglich war VE-Wasser enthalten), fülle 2,5 Liter Wasser (nicht über 28 Grad) und 500 gr Zucker sowie ein Päckchen Trockenhefe hinzu. Das ganze durchschütteln. Nach ca. 3 bis 6 Stunden setzt die Gährung ein. Ich verwende 2 indentische Kanister zum schnellen Wechsel.


    Das liefert in Spitzen ca. 100 Blasen CO2 pro Minute. Das CO2 leite ich über einen Sprudelstein der unterhalb meines Filtereinlauf im Aquarium montiert ist. Dadurch werden die Blasen horizontal in Wasser gerissen und verbleiben dort etwas länger. Icvh verwende keine zusätzliche Waschflasche, da der Kanister nur zur Hälfte gefüllt ist und überschäumen recht unwahrscheinlich ist.


    Den CO2 Gehalt kontrolliere ich über eine CO2 Dauermessung. Die Dinger sind zwar nicht sehr genau, geben aber einen guten Anhaltspunkt ob drastisch zu wenig, einigermaßen richtig oder drastisch zu viel dosiert wird.


    Eine Preiswerte problemlose Lösung die bei mir einwandfrei funktioniert.


    Grüße,


    Guido

  • Hallo,


    bei mir hat sich für die Eckmatte im 80L-Becken die Paffrath-Schale als sehr effektiv erwiesen. In der Ecke hinter der Matte betreibe ich einen Powerball-Filter mit kleinem Einsatz. Darunter, also etwa 20cm unter der Wasseroberfläche sitzt die Schale. Dadurch ist die Schale immer umströmt und steht unter Druck. Ich habe sie jetzt schon einmal deutlich verkleinert (gegenüber der errechneten Größe), aber die CO2-Werte liegen immer noch zwischen 25(abends) und 40mg(morgens) laut pH/khTröpfeltests. Meine runde Schale ist aus dem Deckel einer Farbspray-Dose gemacht, die deutlich kleiner als der Filter ist und so problemlos hinter die Matte passt.


    Gruss,
    Peter