Sorgenkind Hemianthus ...

  • Hallo!


    Hat jemand Erfahrungen mit Hemianthus micranthemoides bezüglich der Nitrat- und Phosphatwerte? Beide Werte liegen bei mir nämlich momentam um 0 und das Perlkraut bekommt braune Blättchen. Die sonstigen Parameter stimmen meiner Meinung nach: viel Licht (Vordergrundstandort mit 3x18W auf 112 Liter), pH um 7, KH 8, CO2-Düngung, Fe um 0,1.


    Eigentlich hatte ich auf schöne, dichte Hemianthus-Polster gehofft, aber irgendwie will es nicht so richtig :(


    Viele Grüße,
    Paul

  • Ich hatte vor einiger Zeit mal Micranthemum umbrosum in meinem Becken. Bei mir war der Übeltätel schnell gefunden obwohl die Wasserwerte i.O. (Phospat um die 0,1mg/l und Nitrat so um die 3 bis 5 mg/l) waren. Micranthemum umbrosum hatte es übel genommen, dass Wasserlinsen und Blätter diverser Amazonas-Schwertpflanzen teilweise das Licht abschatteten.


    In deinem Fall würde ich eher darauf tippen, dass Du die Pflanze neu gekauft hast bzw. erst kurze Zeit im Becken hast. Wenn ja dann ist es normal, dass Blätter des Hemianthus micranthemoides braun werden.


    Warum ist dass so:


    Diese Arten werden in Wasserpflanzen-Gärtnerein fast immer emers oder teilweise emers gezogen. Dies machen die Gärtnereien deshalb um einen gewisse Effektivität in ihre Produktion zu bringen. Die Pflanzen werden dann in einer Nährlösung/ Nährboden gehalten und werden dann von Zeit zu Zeit besprüht. So gehen die Gärtnereien sicher dass keine Algen ihren Bestand zerstören. Setzt man dann eine emers gezüchtete Pflanze in das Aquarium ein benötigt sie eine gewisse Zeit bis sie sich von emers auf submers umstellt. Die Pflanze wirft dann die Blätter ab und bildet neue.


    Wie verhalten sich denn andere Pflanzen die sich in deinem Aquarium befinden, insbesondere solche die gleichartig sind??? Gemeint sind nicht Amazonas-Schwertpflanzen oder andere größere Arten sondern kleinere zierlichere. Wenn sie sich genau so verhalten dann würde ich auf einen Nitrat/ Phospatmangel tippen. Größere kräftigere Arten von Wasserpflanzen können eine größere Menge an Nitrat und Phospat speichern, was kleinere Arten zwar auch machen aber der Vorrat ist schneller aufgebraucht. Deshalb macht es sich erforderlich diese Grundnährstoffe nachzudüngen (siehe Eudrakon N und Eudrakon P).


    Wenn es möglich ist mache doch mal eins odere mehrere Bilder deines Beckens dann kann man ja vielleicht mehr sagen. Interessieren würde auch noch wieviel Fische Du im Becken hast und welche Lichtfarbe Du verwendest.

  • Hi, Andreas!


    Meine H. micranthemoides sind schon seit fast 3 Monaten im Becken, bilden somit nur noch submerse Blätter.
    Die Blätter der anderen Pflanzen (Cabomba caroliniana, Rotala rotundifolia, Mayaca fluviatilis, Hygrophila polysperma, Limnophila sessiliflora, Sagittaria subulata) werden zwar nicht braun, das Wachstum lässt aber zu wünschen übrig, v.a. das der Mayaca und Sagittaria. Der Beckenbesatz besteht z.Zt. aus 10 Zebrabärblingen, 15 Amanogarnelen, 5 Otocinclus spec., diverse Schnecken. Lichtfarbe(n) (von vorne nach hinten): 740, 840, 640.


    Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die Hemianthus die braunen Blätter erst bildete, als ich sie in den Vordergrund verpflanzte, wo die Lichtintensität höher ist als am alten Standort, d.h. auch schon vorher wurden einige Blätter gelb-braun, aber nur vom Blattrand her, doch jetzt eben die ganzen Blätter und das viel schneller.
    Könnte es damit zusammenhängen, dass aufgrund des besseren Lichtangebotes der Stoffwechsel und damit auch der Verbrauch von (im Mangel befindlichen) Nährstoffen gestiegen ist, der Mangel daher nun gravierender zu Tage tritt?


    Viele Grüße,
    Paul

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    das Wachstum lässt aber zu wünschen übrig, v.a. das der Mayaca und Sagittaria.

    Mayaca fluvialtilis ist einer der wenigen echten Schwarzwasserpflanzen. Sie mag es daher sehr sauer, kommt mit geringsten Mengen an Nährstoffen aus und verträgt höhere Wasserhärten nur schlecht.

    Zitat

    Könnte es damit zusammenhängen, dass aufgrund des besseren Lichtangebotes der Stoffwechsel und damit auch der Verbrauch von (im Mangel befindlichen) Nährstoffen gestiegen ist, der Mangel daher nun gravierender zu Tage tritt?

    Das klingt doch zumindest sehr wahrscheinlich.
    Die Nährstoffversorgung kann auch mit der Strömung im Becken zusammenhängen. Nur bei ausreichender Wasserbewegung kommen die vorhandenen Nährstoffe auch tatsächlich an der Pflanzenoberfläche an. Gäbe es eventuell auch hier etwas zu optimieren?

  • Hallo!


    Das mit der Strömung ist so eine Sache: Da ich CO2 über den Cyclo von D******* dünge, habe ich den Filterauslauf daran angeschlossen, um einen Teil des aus dem Filter kommenden Wassers abzuzweigen (Gegenstromprinzip). Dies hat jedoch zur Konsequenz, dass der Druck, mit dem das Wasser aus dem Filterauslauf strömt, nicht unerheblich verringert wird.
    Die Frage ist, wie man das optimieren könnte. Hat denn evtl. jemand Erfahrungen damit gemacht, den Cyclo an eine kleine Pumpe anzuschließen?


    Viele Grüße,
    Paul

  • hi,


    ich habe den cyclo sowieso an einer pumpe angeschlossen, um damit die nachtabschaltung zu realisieren (ich erzeuge mein co2 auf die bio-methode)


    und cyclo funktioniert super, wenn man wirklich viel durchfluss hat !!

  • Hallo!


    Zitat von mbblue

    cyclo funktioniert super, wenn man wirklich viel durchfluss hat !!


    Was meinst Du mit viel Durchfluss? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Blasen bei zu viel Strömung nur auf den ersten 2-3 Stufen bleiben, wenn sie zu groß werden die anderen einfach überspringen und gleich von der Zerhackerdüse "vernichtet" werden und ein großer Teil des CO2 damit verloren geht (->Falschgasentlüftung). Überhaupt fände ich eine Tabelle nach dem Motto "Blasenzahl x erfordert Durchflussmenge Y" oder so ähnlich sehr hilfreich ;)
    Momentan habe ich den Durchfluss so eingestellt, dass auf allen Stufen recht große Blasen sind. Überhaupt finde ich es äußerst schwierig, beim Cyclo das richtige Verhältnis von Blasenzahl und Durchfluss zu finden. Noch dazu muss das Gerät perfekt senkrecht ausgerichtet sein, damit die Blasen nicht gleich wieder nach oben flutschen.


    Viele Grüße,
    Paul