Algenprobleme

  • Hallo,


    ich lese nun schon einige Zeit hier im Forum mit und benötige jetzt doch einmal den professionellen Rat.


    Die Daten zu meinem Becken:


    Größe: 200l
    Bodengrund: 5-10 cm aufsteigend von De****** mit Bodenheizung
    Düngung über CO2
    Beleuchung 4x39W T5
    Filterung: stark gedrosselter Außenfilter


    Bepflanzung:
    Die beiden großen Arten sind mit unbekannt (siehe Foto). Außerdem Echinodorus tennelus und eine mir unbekannte Stengelpflanze im Randbereich


    Besatz:
    20x Neon
    50x Amano-Garnele


    Vor 6 Wochen wurde der Vordergrund mit insgesamt 10 Pflanzen Echin. T. (von De*****) bepflanzt. Die Pflanze wurde zerlegt und jeden Pflänzen einzeln eingepflanzt.
    Da die Echin. T. gemäß Internetrecherche eine sehr lichtbedürftige Pflanze ist, habe ich auch die Beleuchtung verändert: Von bisher T8 / 2 Röhren auf jetzt 4 x 39 Watt T5.
    Die Beleuchtungsdauer beträgt 11 Stunden am Tag.
    Vor 6 Wochen wurde ebenfalls mit der Dünnung nach DRAK begonnen.
    Zuerst mit 3 ml Ferrdrakon am Tag, dann gesteigert auf 4 ml am Tag, sodass ich einen Eisenwert von XXXX erhalte.
    Da sich die Tennelus zum negativen veränderte, habe ich vor 2 Wochen zusätzlich begonnen mit Eudrakon P zu düngen: 4 ml am Tag, sodass ich einen P04-Wet von 0,1 erhalte (morgens gedüngt, abends gemessen).
    Durch weiteres Lesen im Forum erfuhr ich auch von der Wichtigkeit des Nitratwertes. Nitrat war bei mir nicht nachweisbar, sodass ich vor 3 Tagen mit Eudrakon N begann (3ml / Tag, bisher noch nicht nachweisbar).


    Speziell nach dem zudüngen vom Eudrakon N explodieren regelrecht meine Grünalgen. Es wird quasi täglich sichtbar mehr. Von daher meine Frage, ob ich den bisherigen Fahrplan so beibehalten soll? Lassen die Fotos etwas erkennen?


    Zusammengefasst nochmals alle Wasserwerte:


    KH 4
    GH 6
    PH 6,6
    FE 0,1 mg / l
    PO4 0,1 mg / l
    Nitrat: n. nachweisbar
    Nitrit: n. nachweisbar
    Wassertemp: 26 Grad
    Wasserwechsel: Derzeit wöchentlich 50%, normalerweise nur alle 2 Wochen


    Beim Wasser handelt sich um reines Osmosewasser (das reine Osmosewasser verwende ich erst seit dem letzten Wasserwechsel, aufbereitet mit dem Aufhärtesalz von Dr. Kremser). Dies habe ich ebenfalls umgestellt - vorher verschneidete ich mit Leitungswasser. Auch eigentlich nur um sicher zu sein, dass sich alle notwendigen Stoffe im Wasser befinden.


    Die Tennelus selbst bildet übrigens definitiv wurzeln, die sich auch im Becken gut verbreiten. Doch die Blätter werden leider total hell und lösen sich regelrecht auf (auch die neuen im Wasser gebildeten Blätter).


    Bedanke mich schon jetzt für jede Rückmeldung,


    Christian Kux

  • Hallo,


    mein Beileid. Auf jeden Fall solltest du zügig was machen. Ich habe vor 6 Wochen auch ein 250er mit 4xT5 gestartet und kann nun vor grünem Wasser nix mehr sehen. Bei mir war das Pflanzenwachstum zu Beginn recht ordentlich, obwohl ich zunächst nur 2 Röhren an hatte. Aber auch immer NO3=null trotz Zudüngung. Als ich dann mehr düngte, wurde das Wasser innerhalb von ein paar Tagen milchig, dann grün. Das ist seit 3 Wochen auch nicht weggegangen. Versuche gerade Dunkelkur.


    Mit No3 wäre ich also vorsichtig, aber ohne Zudüngung geht's überhaupt nicht.


    Würde mich interessieren, was die Ekschperdden sagen ...


    Gruß,
    Peter

  • Hallo,
    auf den Bildern sieht es so aus, als würdest du auch Reflektoren einsetzen. Du hast damit meiner Ansicht nach absolute Stadion-Flutlichtbeleuchtung, die für deine Pflanzen zu stark ist. Du hast wenig schnell wachsende Pflanzen, die Echinodorus ziehen die Nährstoffe hauptsächlich aus dem Boden. Die E. tennus sind lichtbedürftig, aber nicht extrem. Die Algen wachsen somit schneller als die Pflanzen. Ich würde zwei Röhren abschalten und einen Teilwasserwechsel machen, ohne nachzudüngen.
    Warum verschneidest du das Osmosewasser nicht mit Leitungswasser?
    Ich habe bei 250 L 2x39W T5 ohne Reflektoren und meine Echinodorus wachsen wie die Pest (E. osiris treibt wöchentlich 2 Blätter, die 60cm lang sind, E. quadricostatus durchwuchert das gesamte Becken).

  • Hallo,


    vielen Dank für die wirklich schnellen Antworten.


    Nun gut - ich werde als Erstmaßnahme die 2 vorderen Röhren abschalten - so ist das Becken eine ganze Ecke dunkler - die Reflektoren lasse ich mal noch dran.
    Werde morgen einen Teilwasserwechsel durchführen (50 %) und die Eudrakon N-Zugabe runtersetzen auf die Hälfte. Oder soll ich hier derzeit gänzlich drauf verzichten?
    Alsen: Bisher verschnitt ich mit Leitungswasser - daraus resultierte jedoch eine gegenüber der KH sehr hohe GH (4:12). Auch dachte ich, dass im Leitungswasser eventuell noch andere Komponenten fehlen, weshalb ich auf "Nummer sicher" ging. Meine Wasserwerke schafften es leider trotz mehrfacher Nachfrage nicht, die Wasserwerte zur Verfügung zu stellen. Scheinbar ist man damit hier auf dem Dorfe etwas überfordert.


    Ich werde weiter berichten - hoffe noch auf weitere Expertenmeinungen, da dieser scheinbare Zerfall mich etwas verwundert (oder hat das auch mit dem Licht zu tun?).
    Im Becken ist derzeit ein sehr extremes aufsteigen von Sauerstoffbläschen zu beobachten. Im Netz liest man sehr unterschiedliche Meinungen darüber - positiv wie negativ. Speziell nach der Umstellung auf T5 hat sich das extrem gesteigert!?


    Also bis bald,
    Gruß,
    Christian

  • Hallo,


    ich denke derzeit als weitere Unterstützung über eine Mittagspause nach - macht dies so Sinn?
    Die Meinung scheinen da sehr weit auseinander zu gehen. Derzeit brennen 2 Röhren für 11 Stunden. Zumindest ist die Vermehrung der Algen schonmal langsamer geworden - von einem Stillstand kann bisher noch nicht gesprochen werden.


    Gruß,
    Christian Kux

  • Hallo Christian,


    bin zwar kein Experte, hab aber auch so meine Erfahrungen mit Algen hinter mir. Dein Becken ist sehr schön und ich denke, dass da noch nichts verloren ist. Hab mir die Bilder immer wieder angesehen und es ist echt schwierig hier eine Ferndiagnose zu stellen. Da spielen m.E. mehrere ungünstige Faktoren zusammen. Viele Ansatzpunkte wurden schon ganz richtig beschrieben wie z.B., dass das Licht zu stark war. E. Tenellus kommt sogar mit recht wenig Licht aus, bildet dann aber nicht diese schönen Kupferroten Blätter aus. Was aber ohnehin nicht jedermanns Geschmack ist.


    Mit einer zweistündigen Mittagspause habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und praktiziere dies seit Jahren bei all meinen Becken. Das macht aber nur Sinn, wenn in dieser Zeit kein direktes Tageslicht einfällt, sonst wirkt das eher kontraproduktiv.
    Entscheidend ist auch die Beleuchtungsdauer. 12 Std. sollten es schon sein (z.B. 4 Std. - 2 Std. M.-Pause - 8 Std.).


    Lass das Becken zur Ruhe kommen. Diese großen Wasserwechsel in so kurzen Abständen schaden im Moment mehr als sie nützen. Du bringst damit den ganzen Nährstoffhaushalt durcheinander. Deine Wasserwerte sind sehr gut, bis auf den Nitratwert. Du schreibst zwar, dass die Algen kamen, nachdem Du angefangen hast, mit -N zu düngen, was aber nicht zwangsläufig heißt, dass es zuviel war. Das (wenige) Nitrat, das Du zugeführt hast, wurde vermutlich sofort von den Algen verwertet und für die Pflanzen ist nichts geblieben. Das dritte Bild zeigt eindeutige Symptome von Nähstoffmangel an den Tenellusblättern (glasige Abschnitte). Es ist auf keinen Fall Kalium-Mangel. Das sieht anders aus und dafür sehen die großen Echinodorus auch zu gut aus. (hier wäre A. Kremser gefragt). Es könnte aber N-Mangel (oder auch C-Mangel - welchen CO2-Wert hast Du denn?) sein. Du mußt auf jeden Fall den Nitratwert in nachweisbare Bereiche bringen (~10mg/l) damit für die Pflanzen genügend zur Verfügung steht. Ist der Nitratwert, im Verhältnis zum Phosphatwert, zu niedrig, läufst Du ausserdem Gefahr, dass die (harmlosen) Grünalgen von Blaualgen überzogen werden. Ich würde dazu zunächst soviele, mit Algen befallene, Blätter wie möglich entfernen und mit -N düngen, bis der NO3-Wert nachweisbar und über 24Std. stabil bleibt. Das kann kurzzeitig auch nochmal zu einer Zunahme der Algen führen. Ist der "Übersprung" aber geschafft, werden die Pflanzen die Oberhand bekommen und die Algen von selbst verschwinden. Die Garnelen und evtl. Aufwuchsfresser (bitte keine Ancistrus o.d.Gl.) tun dann ihr Übriges.
    Anschließend kannst Du wieder mit den wöchentlichen Wasserwechseln beginnen (25 -30% sind aber ausreichend) und den NO3-Wert auf ~10mgl erhöhen.


    Gruß Norbert

  • Hallo,


    von Mittagspause halte ich persönlich nicht so viel.
    Was ich mache, sind Schlechtwettertage, man sieht den Pflanzen an, dass sie das mögen, es bedeutet eine Ruhephase und bringt oft ein Wachstumsschub.


    Du kannst ruhig No3 Werte von 10mg/l fahren, beim PO4 würd ich o,5-1mg durchaus als normal ansehen.


    Es gibt viele Wege zum Erfolg, aber mageres Wasser, extrem ungleichmaßiger Nährstoffgehalt und zuwenig WW (!!) ist immer Nährboden für Algen und
    Mißerfolg.
    Behalte 50% WW/Woche bei.


    Deine Hygrophila. difformis meckert bei 3mg NO3 ganz sicher, allerdings bin ich von *** Tests auch schon getäuscht worden, weil die Haltbarkeit weg war, un das nach kurzer Zeit.




    Gruß
    Heinz

  • Heinz


    "von Mittagspause halte ich persönlich nicht so viel."


    warum? Ich weiß, dass hier seit langem Grundsatzdiskussionen geführt werden und möchte diese auch nicht fortführen.
    Aber hier meine Erklärung: Man nehme ein Aquarium, lege ein Polster riccia fluitans auf die Wasseroberfläche, überdünge solange, bis das Polster veralgt und beleuchte 12 Std. tgl. Die Algen wachsen munter weiter. Dann führe man eine Mittagspause von mind. zwei - max. drei Stunden ein und siehe da........


    "Was ich mache, sind Schlechtwettertage..."


    Hab ich auch eine Zeitlang praktiziert, mit dem gleichen Erfolg wie Du. Nur war immer genau dann "Regentag" wenn ich Zeit hatte am Becken was zu machen und zudem macht mich das närrisch, wenn ich 24 Std. nicht sehe, was in meinen Becken vorgeht. Hab`s deshalb wieder sein lassen.


    "Es gibt viele Wege zum Erfolg, aber mageres Wasser, extrem ungleichmaßiger Nährstoffgehalt und zuwenig WW...."


    Hier gebe ich Dir recht. Aber mit ....zu wenig WW... sollte man in erster Linie an die Intervalle denken. "Zu wenig" heißt für mich "zu selten". Bei einem wöchentlichen WW von 50% wird m.E. gerade ein extrem ungleichmäßiger Nährstoffhaushalt erzeugt. Man kann nicht alle Parameter erfassen und exakt der Frischwassermenge nachdüngen. Es kann sich kein stabiles Nährstoffniveau bilden. Wobei natürlich zu kleine Mengen, auch wenn sie häufig gewechselt werden, nicht den gewünschten Erfolg bringen. Deshalb plädiere ich eben für wöchentlich 1/4 - max. 1/3 des Beckeninhaltes. Zudem geht die Sache bei der Verwendung von Osmosewasser, gerade bei großen Becken, auch ganz schön ins Geld. Aber jeder hat da eben seine eigene Philosophie.


    "Deine Hygrophila. difformis meckert bei 3mg NO3...."


    Da dürften so ziemlich die meißten Pflanzen meckern.........



    Gruß Norbert

  • Hallo Norbert!



    Norbert :
    Aber hier meine Erklärung: Man nehme ein Aquarium, lege ein Polster riccia fluitans auf die Wasseroberfläche, überdünge solange, bis das Polster veralgt und beleuchte 12 Std. tgl. Die Algen wachsen munter weiter. Dann führe man eine Mittagspause von mind. zwei - max. drei Stunden ein und siehe da........



    Heinz:
    Es geht hier um Licht, Du kombinierst 2 Dinge miteinander die nichts miteinander zutun haben.
    Denn: Überdüngen liegt in Deiner Hand und das solltest Du nicht tun, Du kannst nicht Licht reduzieren weil Du überdüngt hast um wieder auf Null zu kommen. Du verwechselst da was.


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    Norbert:
    Bei einem wöchentlichen WW von 50% wird m.E. gerade ein extrem ungleichmäßiger Nährstoffhaushalt erzeugt.




    Heinz:
    Aber genau das nicht, es geht darum, Stoffwechselprodukte der Pflanzen zu entfernen und Nährstofflücken im Wasser.


    Warum bleibt denn der Leitwert fast gleich, wenn die Pflanzen Salze aufnehmen ?


    Gerade durch den Stoffwechsel entsteht Ungleichgewicht, der WW stellt für mich ein Reset dar, das ist in der Pflanzen-Aquaristik eigentlich auch unumstritten. Natürlich muß ich entsprechend der Rohwasserzusammensetzung Nährstoffe beimengen.



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    Norbert:
    Man kann nicht alle Parameter erfassen und exakt der Frischwassermenge nachdüngen. Es kann sich kein stabiles Nährstoffniveau bilden.




    Heinz:
    Warum denn nicht ?


    Wer oder was hindert Dich daran Dein Frischwasser zu kennen und gezielt nachzuhelfen ?


    Gerade bei großen WW hast Du genau das was Du willst, Du willst wissen was im Wasser drin ist. Ergo: Pro Wasserwechsel !!


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    Norbert:
    Deshalb plädiere ich eben für wöchentlich 1/4 - max. 1/3 des Beckeninhaltes. Zudem geht die Sache bei der Verwendung von Osmosewasser, gerade bei großen Becken, auch ganz schön ins Geld. Aber jeder hat da eben seine eigene Philosophie.




    Heinz:
    Wie sagte mal ein holländischer Pflanzenzüchter:


    Die Deutschen geben viel Geld aus für allemöglichen Dünger und sparen am Wasserwechsel.
    Das trifft den Nagel auf den Kopf.
    Lies Dir mal das Buch von Bernhard Teichfischer "Aquarien dekorativ gestalten" durch.
    Da steht es auch so drin.
    Und mit Kosten hin oder her: Ich kann nicht für tausend Euronen Technik etc. kaufen und spar dann am Wasser. das wäre das gleiche, als spar ich beim Hund am Auslauf weil es mir zu teuer wäre, würde es Geld kosten.


    Ein dichtbewachsenes Aquarium braucht den großen WW aus überzeugenden Gründen.
    Aber: Jeder muß das für sich entscheiden, ich bleib beim großen WW.



    Sorry dass das mit dem Zitieren nicht klappt, keine Ahung warum.





    Heinz

  • Hallo zusammen,


    hinsichtlich der Wasserwechsel ist Eure Argumentation sehr interessant, wobei es wirklich schwierig erscheint, sich hier nun eine eigene Meinung zu bilden.
    Beide Argumentationen machen irgendwo Sinn und sind plausibel. Hinsichtlich des Nitratwertes bleibt festzuhalten, dass die derzeit wöchentlichen großen Wasserwechsel es mir fast unmöglich machen, den Wert in einen grünen Bereich zu kommen.
    Herr Kremser gibt an, dass pro Tag max 1 ml / 50 Liter Wasser zugegeben werden sollen, bis der gewünschte Nitratwert erreicht wird. Ich bin nicht einmal nach einer Woche bei 10 mg / Liter angelangt (der Test funktioniert in einem anderen Becken einwandfrei). Aus dieser Sicht spricht schon etwas dafür, die Wechselvolumen zu reduzieren. Von einer Erhöhung der Tagesdosis wird im Forum mehrfach abgeraten, da ein erhöhter Nitritwert die Folge sein könnte. Dies geht nun gar nicht, da Garnelen im Becken sind. Somit bin ich da natürlich vorsichtiger.
    Werde zum Thema Wasserwechsel mal die Suchfunktion aufgreifen und weiter recherchieren.
    Gegenüber Herrn Kremser habe ich direkten Kontakt aufgenommen. Er unterscheibt den Mangel an Nitrat als Ursache (auch für das glasige Aussehen der Tennelus), was es unbedingt zu korrigieren gilt - trotz damit eingehender Algenvermehrung (da muss ich wohl durch).


    Werde jedenfalls weiter berichten, sobald es Neuigkeiten gibt.


    Bis hierhin vorab ein dickes Dankeschön an die fleißigen Schreiberlinge,
    Christian Kux

  • Weisst Du, am Ende ist letztlich keine Empfehlung übertragbar.
    Es hängt von soviel Faktoren ab, Intensität der Beleuchtung, die den Stoffwechsel beschleunigt spielt eine große Rolle.


    Du mußt das für Dein Becken rausfinden,was am besten ist,- eine allgemeingültige Formel gibt es sicher nicht.


    Ich für mich, kann sagen besser zufahren mit mehr Wasserwechsel, weil ich die Wasserinhaltstoffe kontrollieren und bestimmen kann.
    Ich kann nie wissen was in der Alt-Brühe rumschwimmt, was mir das Nährstoffklima versaut.


    Viel Glück beim Forschen !

  • Heinz


    "Es geht hier um Licht, Du kombinierst 2 Dinge miteinander...."


    Ich verstehe was Du meinst. Das war nur als Kurzfassung eines Versuches so geschrieben. Irgendwie mussten ja schnell Algen her. Aber es war tatsächlich so, dass, bei dann normalem Beckenbetrieb, die Algen blieben bzw. sogar mehr wurden, diese das Wachstum aber einstellten und langsam verschwanden, nachdem ich eine M-Pause einführte. Das funktioniert natürlich nur direkt unter der Abdeckung so schnell. Im restlichen Becken dauert das seine Zeit, weil hier doch immer wieder Tageslicht einfällt. Die Dauer der Pause ist nach m.E. sehr stark abhängig von der vorhergegangenen Beleuchtungsdauer und evtl. der Lichtintensität überhaupt. Sie darf auf keinen Fall so lange sein, dass die Pflanzen die "Schlafstellung" einnehmen. Man hätte damit ihren Stoffwechsel zu lange unterbrochen und sie benötigen einen "Neuanlauf". Das würde dann den Algen zu Gute kommen. Die "Schlafstellung" nehmen die Pflanzen (abhängig von der Art) unterschiedlich - in Abhängigkeit der vorangegangenen Beleuchtungsdauer -schnell ein. Man beobachtet also das Becken nachdem man das Licht ausgeschaltet hat und reduziert die Dauer der Pause zukünftig um mind. 1/2-Std. ab dem Zeitpunkt wo die erste Pflanze "schlafen geht".


    "Aber genau das nicht, es geht darum, Stoffwechselprodukte der Pflanzen zu entfernen............."


    99% Zustimmung zu dem was Du zu diesem Thema schreibst. Ich entferne aber doch auch viele Stoffe, die ich mit meinen Tests nicht erfassen kann.
    Entstehen dann nicht Lücken, die ich mit dem Frischwasser nicht schließe, auch wenn ich das Frischwasser (nicht aber mein kompl.Altwasser) kenne.
    Was muß ich nachdüngen und was ist noch ausreichend vorhanden? Hinzu kommt, dass ich den Analysen unserer Wasserwerke nicht recht traue. Gerade bei uns in Bayern wird da sehr eng mit der Landwirtschaft "zusammengearbeitet".
    Wie machst Du das denn beim Verschneiden von Osmosewasser mit Leitungswasser? A propos Osmose - es ist nicht nur das liebe Geld, sondern auch das viele "Abwasser", das ich im Winter nicht verwenden kann und somit ungenutzt in der Kanalisation verschwindet.


    "...Lies Dir mal das Buch von Bernhard Teichfischer "Aquarien dekorativ gestalten"..."


    Ist das Buch wirklich empfehlenswert? Oder ist das auch nur eines mit vielen (z.T. manipulierten) Bildern und wenig wirklichen Informationen? Hab das immer nur in Broschüren gesehen, es aber noch nirgends zum Durchblättern entdeckt. Wenn man es bestellt, muß man es auch behalten und es steht dann nur rum, wie schon so viele Aquarien-Bücher, die ich von Freunden und Bekannten geschenkt bekommen habe.


    Ich krieg das mit dem Zitieren auch nicht hin.........


    Gruß Norbert

  • Hallo Norbert,


    natürlich schaffe ich mit dem WW Nährstofflücken, es sein denn, ich habe ideales Wasser, was aber die wenigsten haben.


    Wenn ich mit Osmosewasser verschneide und dazu noch Weichwasser unter 2°GH in der Leitung habe, dann weiss ich schonmal, dass ich unterm Schrank ein Töpfchen haben muß mit Mg und Ca.
    NPK muß ich auch zugeben, klar, ansonsten schaffe ich Lücken.



    Irgendwo habe ich eine Liste, wo der Gehalt der Nährstoffe in %TM angegeben ist, in etwa:


    1,5% N (als Referenz für die Massenelemente)
    1 %K
    0,2 %P
    0,5% Ca
    0,2% Mg


    0,01%Fe (als Referenz für die Spuremelemente)
    darunter folgen die anderen Spurenelemte.


    Der große Rest ist C,H,O


    Darin kann man den rel. Gehalt der Nährelemente zueinander erkennen.
    Das heisst, die Pflanzen bevorzugen ein Milieu, das ihrem natürlichen Gehalt dieser Elemente weitestgehend entspricht.
    Alle Volldünger sind sicher so oder sehr ähnlich aufgebaut.



    Mache ich zuwenig WW, dann kann -aus meiner Sicht- das Wasser sich verändern, sodass es empflindlichen Pflanzen nicht gefällt.
    In Aquarien mit mäßiger Beleuchtung ist das sicher nicht so extrem.
    Das ist, was ich meine.
    Ich habe öfters gelesen, dass viele Pflanzen äusserst empfindlich sind gegenüber Schieflagen der SE Versorgung, und Altwasser kann ich nicht nicht kontrollieren, wohl aber Frischwasser.



    Das ist meine persönliche Aufassung von den Dingen, die muß nicht richtig sein, ich bin kein Chemiker und kein Biologe.
    Jemand kann bei mäßiger Beleuchtung mit wenig WW durchaus Erfolg haben.



    Den Trinkwasseranalysen kannst Du eigentlich trauen, meineswissens unterliegen die einem ISO Zertifikat und müssen auch von unabhängigen Labors angefertigt werden.
    Die dürfen sich nicht selbst überprüfen, das geht nicht.


    Zu den Büchern:


    Ich habe sehr viele Bücher, aber leider steht für mein Verständnis auch sehr viel Schrott darin, ich denke aber schon, dass es real existierende Aquarien waren, ok, fürs Foto etwas aufgemotzt, kann schon sein.



    Heinz

  • Hallo Heinz,


    "Mache ich zuwenig WW, dann kann -aus meiner Sicht- das Wasser....."


    O.k. - hast mich überzeugt. Werde das mal `ne Zeit lang praktizieren und beobachten, ob und was sich verändert. Leider hat unser Leitungswasser 17°GH (Jurakalk). Aber es kommt ja die "Gartenzeit" und somit habe ich dann auch eine Verwendung für das viele "Abwasser" der Umkehrosmose.
    Bin zwar mit meinem Pflanzenwuchs sehr zufrieden und muß auch sehr viel entsorgen aber gerade hemianthus micranthemoides zeigt zeitweise immer mal Krüppelwuchs. Obwohl ich schon mal alle Düngergaben und WW mitnotiert habe, konnte ich keinen Zusammenhang feststellen. Bereits wenige Tage später treibt sie dann wieder herrlich durch. Rotala rotundifolia, didiplis diandra und v.A. haben dieses Problem nicht.
    Vielleicht kann ich das ja mit mehr Frischwasser beheben - schaun mer mal...


    Kannst Du mal deine aktuellen Wasserwerte (zum Vergleich) hier einstellen?


    "Den Trinkwasseranalysen kannst Du eigentlich trauen......."


    EIGENTLICH ! Gerade beim Nitratwert habe ich da so meine Bedenken. Der schrammt seit Jahren immer haarscharf am oberen Grenzwert vorbei, aber komischerweise geht er nie drüber hinaus obwohl hier selbst in den Wintermonaten Gülle ausgefahren wird (selbstverständlich mit Ausnahmegenehmigung vom Landratsamt !?!).


    Gruß Norbert

  • Wann "treibt sie wieder herrlich durch"?
    Nach dem WW ?


    Also wenn Deine Wasserwerte stimmen, dass wäre natürlich Pech.
    NO3 von 50mg und GH 17°....


    Ich verschneide mit Regenwasser, aber auch nur dann, wenn die Leitfähigkeit
    20-30µS/cm nicht überschreitet, also es ist nicht ganz unkritisch.


    Mein Leitungswasser ist fast optimal, relativ weich, aber viel PO4 wegen Korrosionsschutz der Leitungen.



    Habe jetzt -wiedermal- bemerkt, dass der *** Fe Test irgendwie nicht geht.
    Bei Anzeige von 0,05mg/l Fe oder auch leicht mehr, läuft mein Becken definitiv nicht richtig.
    Dann erscheinen auch neben Chlorosen u.A. spiralförmige Blätter im Wachstumsbereich was auf Kupfermangel deutet.
    M.M. nach zeigt der Test entweder zuviel an, oder die Aussage Fe=0,05mg/l heisst, dass nicht zwingend auch alle anderen SE verfügbar sind, was ich schon eher vermute.
    Irgendwas ist da im Argen.



    Heinz

  • Hallo Heinz,


    "Wann "treibt sie wieder herrlich durch"?....."


    Da kann ich eben keinen Zusammenhang erkennen. Sie fängt plötzlich an zu mickern (wobei nicht alle Triebe in dem Busch betroffen sind) und genau so schnell wächst sie dann wieder normal.


    Ich hab das hier in einem anderen Thread schon mal geschrieben:
    "Nach langem Experimentieren dünge ich seit geraumer Zeit eine Mischung aus 60ml FERRDRAKON K / 20ml DAYDRAKON / 40ml FERRDRAKON. Davon dosiere ich 1,4ml /Std. in Dauerdüngung. Hinzu kommt, nach Bedarf, EUDRAKON P, -N , Bittersalz und Kaliumcarbonat."


    Die Dauerdüngung führe mittels eines Perfusors (das sind die Geräte, womit Patienten auf Intensivstationen Dauerinjektionen verabreicht werden) durch.
    Das tropft also immer. Alles andere führe entsprechend den Meßergebnissen zu.
    Aber auch da kann ich keinerlei Zusammenhang zwischen z.B. N-Gabe und Wachstum feststellen. Vielleicht funktioniert das System ja auch zu träge.



    "Also wenn Deine Wasserwerte stimmen......."


    17°GH stimmt. Nitrat pendelt zwischen 40 und 48mg/l. Phosphat n.n.. Regenwasser trau ich mich nicht zu verwenden. Und filtern über Kohle ist mir zu unsicher, weil ich nicht erkenne wann sie erschöpft ist.



    Fe teste ich auch mit J**. Ich versuche einen Wert von 0,1 mg/l oder leicht darüber zu halten. Da hierzu die Drak-Dünger nicht ausreichen, gebe ich Fetrilon 13% zu. Chlorosen habe ich keine (das würde sich als erstes bei Hydrocotyle leucocephala zeigen) aber eben zeitweise Krüppelwuchs.
    Woher hast Du das mit dem Kupfermangel?
    Einen Kupfertest habe ich noch irgenwo (Dup..) - ist aber inzwischen vermutlich eingetrocknet, weil ich nie was nachweisen konnte und dann nicht mehr getestet habe.


    "....zeigt der Test entweder zuviel an....."


    Kann man wirklich den Fe-Wert als Referenz für andere SE betrachten? Die Drak-Dünger müßten diese Lücken doch schließen.
    Was da im Argen liegt, wüßte ich auch gerne.......


    Gruß Norbert

  • Hallo Norbert,



    natürlich betrachtet man Eisen als Referenz für die anderen SE, du willst schließlich nicht alle messen. Irgendwer hats erfunden, weil man Fe rel. einfach messen kann.
    Das Ganze macht aber auch nur Sinn, wenn ich mit einem Dünger arbeite der alle SE liefert, und zwar in der richtigen Größenordnung.
    Fe bildet praktisch die Basis und alle anderen SE folgen größenordungsmäßig darunter.


    Mit Fetrilon würd ich nicht arbeiten, weil das Verhältnis von Eisen zu den anderen SE sich verändert.
    Du hast zwar mehr Eisen, aber was machen die anderen SE ?


    Du kannst auch nicht unbekümmert mit Kalium panschen, ohne auf der anderen Seite eine ordentliche Gesamthärte zu haben, bestehend aus
    Ca UND Mg.



    Klar schließt ein Dünger ala Drak die Lücke, aber was, wenn Dein Test mehr anzeigt als wirklich drin ist ?


    Dann hast Du von allem zuwenig und weisst nicht warum Dein Becken nicht läuft. Du glaubst ja deinem Test.... und ein Meßergebnis von 0,1mg/l Fe heisst zumindest in meinem Becken garnix.



    Heinz

  • Hallo Heinz,


    "Du kannst auch nicht unbekümmert mit Kalium....."


    Das Kalium, das die Pflanzen aufnehmen, wird über den "Pflanzenabfall/-überschuß" aus dem Becken ausgetragen und auf dem Kompost entsorgt.
    Die GH durch den WW gesenkt.


    ".....Test mehr anzeigt als wirklich drin ist ?"


    Hatte wärend meiner Erstanstellung in einem Chemiebetrieb gute Kontakte zum Werkslabor (das mit dem Nonplusultra an Analysengeräten ausgestattet war) und dort meine Meßergebnisse immer wieder gegenprüfen lassen. Die waren selbst erstaunt, wie genau doch unsere Tropftests sind.
    Vorraussetzung ist natürlich, man achtet beim Kauf auf das Abpack- /Verfallsdatum, lagert sie richtig und läßt sie nicht alt werden.


    "......0,1mg/l Fe heisst zumindest in meinem Becken garnix."


    Warum nicht (?) und warum mißt Du dann überhaupt?
    (oder hältst Du es mit dem Spruch: Wer mißt, mißt Mist)


    Gruß Norbert

  • Das Kalium, das die Pflanzen aufnehmen, wird über den "Pflanzenabfall/-überschuß" aus dem Becken ausgetragen und auf dem Kompost entsorgt.
    Die GH durch den WW gesenkt.



    Ja, da kann ja sein, aber ich meine, dass man Anwesenheit von viel Kalium mit der Anwesenheit von viel Ca und Mg ausgleichen muß, bei starken Unterschieden kommt es sicher zu Antagonismus.


    ---------------------------------------------------------------
    "......0,1mg/l Fe heisst zumindest in meinem Becken garnix."


    Warum nicht (?) und warum mißt Du dann überhaupt?
    (oder hältst Du es mit dem Spruch: Wer mißt, mißt Mist)





    Die Frage kann ich nicht beantworten, aber es scheint so zusein.
    Die Tests sind alle neu.
    Ich messe, um einigermaßen zuwissen wo ich stehe, aber ich zweifle die (Billig)- Tests trotzdem an, es gab auch hier Leute, die auf Profi Tests umgestiegen sind, die hatten auch ihre Gründe dazu.


    Früher hatte ich das gleiche Problem mit Du**a. Nach vorschriftsgem. Anwendung von D- Plant Tabletten färbte der Fe - Test sich dermaßen blau, was eine starke Überdüngung bedeutet hätte, geschweige, dass ich noch den Tagesdünger benutzt hätte.


    Bei Du**a konnte mir das niemand erklären.



    Gruß

  • Hallo Forengemeinde,


    ein dickes Dankeschön hinsichtlich oben genannter Probleme. Die Algenprobleme sind seit 2 Wochen verschwunden (quasi fast über Nacht - da war ich absolut überrascht!).
    Geholfen haben:
    - Wöchentlicher Wasserwechsel 40%
    - Reduzierung von 4x T5 auf 2x T5
    - Anhebung der Wasserwerte auf jetzt:


    FE: 0,1 - 0,25 mg/l
    PO4: 0,1 mg / l (mit Eudrakon P)
    No3: 10 mg/l (das war die Hauptursache) (mit Eudrakon N)


    Nachdem die Algen verschwanden, bildeten sich an den Echinodoren kleinste Löcher, die beständig größer wurden.
    Somit wurde die Düngung um Ferrdrakon K erweitert.
    Ich dünge derzeit täglich mit 3ml Ferrdrakon sowie 3ml Ferrdrakon K und werde das "löchrige Verhalten" weiter beobachten.


    Vielen Dank an alle sowie Herrn Kremser - der Service sowie die Liefergeschwindigkeit ist wirklich spitzenmäßig.


    Grüße,
    Christian Kux