Blaualgen an den Triebspitzen

  • Vorwort:
    Sende diesen Beitrag trotzdem weil ich es einfach witzig finde das ein Namensvetter genau die gleichen Probleme hat wie ich und das auch noch zur gleichen Zeit.



    Hallo zusammen,


    brauche eure Hilfe, bezüglich Blaualgen, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.
    Habe viel darüber gelesen aber ich bekomme sie einfach nicht aus meinem Becken raus. Es ist jetzt schon das fünften mal das ich eine Dunkelkur mache aber ich werde sie einfach nicht los. Jedesmal kommen sie nach 1-3 Monaten wieder zurück.
    Dann aber immer nur an den Köpfen der Pflanzen wie Difformis, Wasserfreund oder Mayaca fluviatilis.
    Was kann ich dagegen machen ?
    Helft mir bitte.



    Hier noch ein paar Daten zum Becken:


    Standzeit des Beckens ca. 5 Jahre, keine Faulgase im Bodengrund.
    Bodengrundhöhe ca. 10-12 cm
    Größe : 150x50x50
    Beleuchtung : 2x860 + 2x840 (12 Stunden täglich, durchgehend) werden alle sechs Monate im ein Monats Rhythmus getauscht. Letzter Wechsel war vor 2 Wochen.
    Externer Filter : Eheim Proffesional
    Temperatur : 24°C
    Nitrat : 5 mg/l ( gegen Ende der Woche 0 mg/l)
    Fe : 0,05-0,1 mg/l
    Phosphat : 0,1 mg/l
    PH : 6,8 eingestellt über Co2 Anlage
    KH : 2,5


    Düngung täglich 2ml Ferrdrakon und 2ml Ferrdrakon K.
    Wöchentlicher Wasserwechsel 50% (Nitratgehalt Leitungswasser 10 mg/l).
    Schnellwachsende Pflanzen müssen wöchentlich (2 Wöchentlich) eingekürzt werden.


    Besatz Becken 18 Keilfleckbarben, 20 Rotkopfsalmler, 5 Ottos + 10 Amano Garnelen.


    Angehängt findet ihr ein Bild von meinem Becken. Vom Pflanzenbesatz sollte es doch wohl reichen !


    Hier noch einmal ein dickes Lob an Dr.Kremser und seinen Dünger.
    Es ist der einzige Dünger mit dem ich auf Dauer sehr gut zurecht komme und mit dem ich das erreicht habe was ich mir vorgestellt habe.


    Danke und Gruß von Oliver

  • Hallo Oliver,


    abgesehen von Deinem Problemchen hast Du ein super schönes Becken !



    Da meines genauso dicht besetzt ist, habe ich immer dann Algen, -und auch Blaualgen- wenn:


    No3, PO4 oder Kalium und auch Fe gegen Null tendieren.


    Ich habe mit diesen mageren Werten absolut keine guten Erfahrungen gemacht.


    Bei Deinen Blaualgen könnten es Stickstoff-fixierende sein, aufgrund des recht


    niedriegen NO3, da No3 liebende (H. difformis, Mayaca> schnellwüchsige) betroffen sind.


    Das k ö n n t e ein Hinweis darauf sein.


    Ich würde No3 10mg/l nicht dauerhaft unterschreiten (Po4 0,1-0,2mg/l Untergrenze)


    Sind meine Erfahrungen mit den Blauen.



    Gruß
    Heinz

  • hi,


    ich hatte eine zeit lang blaualgen (ein kleines stück, 3 cm im durchmesser - immer an der gleichen stelle) wenn ich zu viel wasser gewechselt habe ....


    warum auch immer, seit ich mit drak dünger dünge und wieder 1x wöchentlich ca. 20% wasser wechsle habe ich keine probleme mehr ...


    aber eigentlich poste ich hier nur, weil du ein SUPERGEILES becken hast ....


    bitte noch mehr fotos machen - und bei "kundenaquarien" ins forum !!!!!!!!!!

  • Hallo Oliver,


    wie Heinz bereits erwähnt hat, ist eine häufige Ursache für Blaualgen ein zu geringer Nitratwert. Mein Becken hat mittlerweile einen Nitratwert um 20mg/l und die Blaualgen sind fast alle verschwunden. Einen interessanten Treat gibt's hier http://www.aquid.stefanbauernf…ad.php?threadid=7240&sid= . Interessant sind die Beiträge meines Namensvetters FrankG, demnach führt ein zu geringer NO3 Wert zu Blaualgen, zu wenig PO4 zu Grünalgen. Er hat dort auch noch weitere interessante Beiträge verfasst.


    Den Lampenwechsel alle 6 Monate kannst Du Dir sparen. Die Lampen müssen erst getauscht werden, wenn sie wirklich nicht mehr gehen. Aber bitte nicht alle gleichzeitig, das könnte durch die Lichtveränderung zu Algen führen. Lies bitte mal hier => http://www.hereinspaziert.de/Lampen/Leuchtstoff.htm

  • Hallo zusammen!


    Ich habe das konkret mit Phosphatmangel erlebt.
    Ein relativ hochwertiger PO4 Test (aus Bielefeld) zeigte immer Werte um 0,1mg an.
    Erst als ich in Richtung 0,5mg/l ging verschwanden die BA.
    Dieses Phänomen läßt sich -in meinem Becken- jederzeit reproduzieren.


    Dabei denke ich mir, daß irgendein Mangel auch gleichzeitig ein Überhang der anderen Nährstoffe bedeutet.
    Jedenfalls ist das Gleichgewicht mehr oder weniger aus dem Ruder.



    Mit verzerrtem Lichtspektrum aufgrund von Überalterung haben Algenprobleme nur sehr
    selten zu tun.
    Meine HQI Brenner haben x-Jahre auf dem Buckel.
    Ist meine Überzeugung und auch Erfahrung.
    Die Wechselintervalle, die der Handel vorgibt kann ich aus deren Sicht verstehen.




    Grüße
    Heinz

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank erstmal für euer kompliment. Schön das euch mein Becken gefällt.


    mbblue
    Sobald ich Zeit habe werde ich einen Beitrag mit Fotos in "Kundenaquarien" setzen.


    Heinz
    Mir ist auch schon aufgefallen das die Diffrmis und die Mayaca bei einem höheren Nitratgehalt besser wachsen. Werde es mal versuchen sobald die Dunkelkur beendet ist.


    @Frank
    Vielen Dank für den Link. Was da so alles steht erscheint mir irgendwie logisch.
    Zu dem Lampenwechselinterval möchte ich nur noch sagen das ich irgendwo gelesen habe, das das Leuchtmittel nach ca. 6 Monaten von der Intensität her nachläßt, deshalb habe ich mich da so drauf eingeschoßen. Da mich die Röhre aber nur 1,98 Euro kostet finde ich das nicht so tragisch wenn man überlegt das ich während meine Anfangszeit noch wahnsinnige 28,00 Euro für eine De*****e Röhre bezahlt habe, und das x4. Ich finde sowieso das dieser ganze Schnickschnack (fast alles) den man so kaufen kann verboten gehört. Wie man sieht geht es auch so. Nichts als Abzocke das ganze.


    Vielen Dank nochmal an alle, werde berichten ob es funktioniert hat.


    Grüße Oliver

  • Hallo nochmal an alle,


    ich bedanke mich noch einmal recht herzlich für alle die versucht haben mir beim Thema Blaualgen zu helfen.
    Anscheinend bin ich aber unfähig diese in den Griff zu bekommen. Mit allen habe ich es geschafft nur mit diesen Blaualgen nicht. Dabei kann ich es nicht verstehen das ich es nicht schaffe nach Aussagen von Diversen anderen Foren sollen Blaualgen doch die am einfachsten zu bekämpfensten sein.
    Lange Rede kurzer Sinn ich werde, wenn jetzt nicht noch ein Wunder geschieht, die Aquaristik an den Nagel hängen. Meine Geduld ist jetzt am Ende. Da ich noch 5 weitere Dunkelkuren nach mein letztem Beitrag gemacht habe, mit dem Nitrat und Phosphatwerten rumexperimentiert habe und mein Becken nach 2 Wochen Urlaub jetzt so wie auf den angehängten Bildern aussieht habe ich ehrlich gesagt
    die Schnauze voll.
    Ich könnte heulen wenn ich mir das Bild anschaue wie es früher einmal aussah.
    Soll ich das Becken komplett entkernen, sauber machen neuen Kies rein und nocheinmal von vorne anfangen ?
    Bitte gebt mir Tipps was ich tuen kann ich stehe wirklich kurz vor dem Abgrund alles hinzuschmeissen.


    Gruß Oliver

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich kann Dich verstehen, schaut erst mal wirklich schlimm aus.

    Zitat

    nach Aussagen von Diversen anderen Foren sollen Blaualgen doch die am einfachsten zu bekämpfensten sein.

    Wer das so schreibt mißachtet, daß in einigen % aller Fälle Blaualgen wirklich extrem hartnäckig sein können.
    Sind alle möglichen Blaualgenförderer wie Wurzelhölzer überprüft worden?


    Es gäbe jetzt noch die diversen chem. Keulen, angefangen bei richtig angewendet rel. harmlosen Wasserstoffperoxid, über div. Algenmittel, bis hin zu (auf amerikanischer Seite recht unbedarft angewendeten) Antibiotika, wie Erythromycin (hierzulande dürfte das erste Problem in der legalen Beschaffung liegen).
    Diese Verfahren, können aber alle nicht garantieren, daß nach Abschluß der Kur die Blaualgen sich nicht wieder einstellen.


    Es muß ja eine födernde Ursache vorliegen. Ich vermute stark, daß der Bodengrund damit zu tun haben dürfte.
    In dem Fall könnte ich mir eine Neueinrichtung gut vorstellen. Neuer feiner Kies oder Quarzsand mit Terrdrakon oder später mit den Tonkugeln.
    Die Pflanzen gut abgewaschen und noch in einer Alaun- oder Kaliumpermanganat-Lösung abgespült.
    Den Filter nicht neu machen, sondern an einem kleinen Becken weiter laufen lassen, dann gibt es auch mit dem sofortigen Fischbesatz nach der Neueinrichtung keine Probleme.
    Mit ein bißchen Hilfe sollte man das an einem WE hinbekommen.
    Besser ein Nauanfang als ein ewiges Elend.

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank für deine Antwort.
    An Holz habe ich nur eine Wurzel drin, ist Eisenholz und die ist ca. 10-12 cm lang.
    Von den Pflanzen werde ich nicht mehr all zuviel gebrauchen können, die Mayaca , Lobelia C., Wasserfreund, Hygrophila und das Fettblatt ist total kaputt. Das einzige was unter diesem Schleim munterlustig weiterwächst ist das Micranthemum M., sehr verwunderlich. Den Filter wollte ich eigentlich, wenn ich nocheinmal neu anfangen sollte, gegen einen Hamburger Mattenfilter ersetzen. Der Filter der jetzt im Einsatz ist, ist ein Eheim Topffilter. Ich glaube ich tendiere eher zu einem Neuanfang und schmeiß das ganze Zeug so wie es da drin ist in die Biotonne. Ich schau mal ob ich paar Fische die noch drin sind bei einem Freund unterbringen kann.
    Noch eine Frage was ist eine Alaunlösung ?


    Für weitere Tipps wäre ich allen Leuten dankbar.


    Gruß Oliver

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    An Holz habe ich nur eine Wurzel drin, ist Eisenholz und die ist ca. 10-12 cm lang.

    Na, die wird schon alleine wegen der geringen Größe kaum schuld sein.
    Dann würde ich evtl. doch dazu raten den alten Filter bis der Neue eingefahren ist, parallel laufen zu lassen. Evtl. kann man auch den Filter mit Filterschlamm animpfen.
    Evtl. ergibt sich da aber auch die Möglichkeit aus einem blaualgenfreien Becken Filterschlamm zum Animpfen zu bekommen?

    Zitat

    Noch eine Frage was ist eine Alaunlösung ?

    Das ist Kaliumaluminiumsulfat, Aluminumsalze wirken als Beizmittel und können anhaftende Algen und Schnecken töten oder schädigen, ohne den Pflanzen in der kurzen Einwirkungszeit allzusehr zu schaden.
    Man nimmt das auch zum Blutstillen, jeder der sich nass rasiert, dürfte so was in Form von einem Stift oder Stein im Haus haben.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Zitat

    wenn ich das Becken sauber mache soll ich es dann noch desinfizieren, wegen den Blaualgen, bringt das überhaupt was ?

    Sauber auswaschen reicht völlig. Blaualgen kommen in Spuren sowieso überall vor.

    Zitat

    Wie lange sollte die Einwirkzeit von der Alaunlösung sein ?

    5 - 10 min - mehr nicht.

  • Wow, ich bin einigermassen geschockt. :eek:


    In meinem 60er Becken hatten sich diese fiesen Dinger auch vor einem Jahr breit gemacht. Eine Dunkelkur half nur bedingt. Immer wieder machten sich die Dinger breit. Dann habe ich massiv und regelmässig mit dem Wasser aus meinem 200er Becken geimpft. Zusätzlich habe ich meine 10 Amanos auf das kleine Becken losgelassen. Auch verwende ich jetzt Ferrdrakon und habe durch Erlenzäpfchen und Torf den pH Wert etwas gesenkt. Jetzt ist es ein schönes Red Chrystal Becken und die Amanos sind nach gelungener Aktion wieder in das 200er Becken gewandert.


    Die 10 Amanos werden in meinem grossen Becken durch 2 Antennenwelse und 2 siamesische Algenfresser unterstützt. Als Licht verwende ich seit kurzem eine HQI 70 Watt und wie oben schon gesagt Ferrdrakon. Vorher hatte ich eine 80 Watt HQL und da tauchte ab und an auch mal ein Fleckchen auf. Ich denke es ist sowieso permanent am Rand im Bodengrund vertreten, allerdings gelingt es ihm jetzt gar nicht mehr sich zu etablieren.


    HP

  • Hallo zusammen,


    wollte mal wieder was von mir hören lassen und euch zeigen was aus meinem Becken nach dieser fiesen Blaualgenattacke geworden ist.
    Also nach einer Woche Deppresivität habe ich mich drangemacht das Becken wieder herzurichten.
    Das erste Bild zeigt das Becken nach dem entfernen aller zerstörten Pflanzen und einer weiteren Woche Dunkelkur am 04.06.06
    Entgegen meines Vorhabens den Kies zu entsorgen habe ich ihn drinnen gelassen, habe allerdings im vorderen Bereich den Kies rausgeholt und abgekocht weil hier weiterhin Blaualgennester auftraten. Zusätzlich habe ich mir aus dem Baumarkt noch schwarze Möbeldecorfolie geholt und als Kiesblende aufgeklebt.
    In einem anderen Forum habe ich gelesen das Blaualgen eventuell durch Nitratmangel entstehen, da ich nichts zu verlieren hatte habe ich dies ausprobiert und den Nitratwert erhöht.
    Das zweite Bild zeigt das Becken von heute (05.08.06).
    Mittlerweile fahre ich das Becken mit folgenden Werten :


    20-25mg/l No3
    1-1,5 mg/l Po4
    0,05 - 0,1 mg/l Fe
    KH 2,5
    PH 6,3


    Kaum zu glauben aber es hat funktioniert (teu,teu,teu, klopf auf Holz).
    Zu anfang habe ich den Po4 Gehalt mal Richtung 0,3-0,5 mg/l laufen lassen, nur so zu Testzwecken, ich habe dann aber sofort Fadenalgen bekommen.
    Darüber haben sich dann meine Garnelen gefreut.
    Den Nitratwert Richtung 0 laufen lassen traue ich mich nicht wegen der Blaualgen, habe ich nämlich echt keine Lust mehr drauf.
    Düngen tue ich jetzt täglich 2,5 ml Ferrdrakon, 4ml Ferrdrakon K und 0,3 mg/l Po4 (der Tagesverbrauch Po4 ist so hoch, ich wollte es zu anfang auch nicht glauben, aber es ist so).
    Jetzt hoffe ich mal das diese Cyanos nie wieder kommen dann lieber Fadenalgen oder Pinselalgen.


    Bis dann
    Oliver