Dosierung erhöhen? Algenproblem

  • Hallo!


    Ich verwende seit ca. 2 Monaten Ferrdrakon. Für mein 190-Liter Becken (Trigon 190) habe ich derzeit eine Tagesdosierung von 15ml gewählt, und die Algen sprießen auf den eher großblättrigen Pflanze.


    Meine Wasserwerte:
    pH = 7
    Temp = 25°
    KH = 8
    Fe = 0
    NO2 = 0
    NO3 = 10
    PO4 = 0,5
    CO2 (errechnet) = 22,5mg


    Soll ich die Dosierung erhöhen, oder gleich lassen?



    Danke im Voraus.




    lG
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    > Ich verwende seit ca. 2 Monaten Ferrdrakon. Für
    > mein 190-Liter Becken (Trigon 190) habe ich
    > derzeit eine Tagesdosierung von 15ml gewählt, und
    > die Algen sprießen auf den eher großblättrigen
    > Pflanze.


    Wirklich 15 ml täglich? Das ist mehr als die 5fach von mir empfohlene Dosierung!
    Da kann was nicht stimmen


    > Fe = 0


    Entweder der Test ist hinüber (was ich vermute), oder es ist ein UV-Wasserklärer in Betrieb.


    > NO2 = 0
    > NO3 = 10
    > PO4 = 0,5
    > CO2 (errechnet) = 22,5mg
    >
    > Soll ich die Dosierung erhöhen, oder gleich
    > lassen?


    Meiner Meinung nach senken.


    Sind nur Anubias in dem Becken? Dann wären sowieso einige schnell wachsenden Pflanzen als wirksame Konkurrenz zu den Algen sinnvoll.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    > Entschuldige, da ist mir anscheinend das Komma
    > abhanden gekommen. Sind natürlich 1,5ml.


    Gut, recherisch könnte man die Dosierung noch bis 2,5 - 3 ml am Tag erhöhen. Nur dürfte es momentan kaum sinnvoll sein.
    Auf den Bildern sehe ich Anubias und Cryptocorynen (alles langsam wachsend), eine mir unbekannte Pflanze (evtl. Lagenandra - auch langsam wachsend), eine Ludwigie (je nach Sorte können das sehr schnellwüchsige, bis schwierioge und langsam wachsende Pfleglinge sein - welche genau ist auf dem Bild nicht zu erkennen) und eine Wasserpest.
    Die Wasserpest und evtl. die Ludwigie sind gut und sollten kräftig vermehrt werden. Besser wäre es, wenn noch 2 oder Arten von schnellwüchsigen Pflanzen dazu kämen.
    Dann kann die Düngerdosis langsam erhöht werden und die Algen werden verdrängt. Bis dahin würde ich einige größere Wasserwechsel vorschlagen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    Anubias, Cryptocorynen und Lagenadra wachsen nie schnell, egal wie viel Dünger im Becken ist. Die können das einfach nicht. Das sind auch Pflanzen, denen geringste Mengen an Dünger genügen, und gut übers Wurzelwerk versorgt werden können.
    Ein größerer WW darf ruhig 50 - 70 % des Wassers austauschen. Wenn die Temp. dabei nicht mehr als 5 Grad absinkt, ist da nichts dabei (muß ja keine Dauereinrichtung werden, aber bei Algen schadet es nie).

  • Hallo!


    Das kann ich jetzt aber nicht nachvollziehen! Wenn Eisen eindeutig auf Null ist und einige Pflanzen extreme chlorosen aufweisen (wie auf den Bildern zu erkennen ist) dann sollte man auf jeden Fall erstmal den Bedarf dieser Pflanzen mit Dünger decken!


    Schnellwachsende Pflanzen sind natürlich zusätzlich sinnvoll, dann müsste die Düngermenge warscheinlich aber nochmals leicht erhöht werden.


    gruß Tobias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    naja, bei täglicher Düngung ist Eisen nie so NULL, daß kein Wachstum möglich wäre. Ich schreib deshalb lieber n.n. (nicht nachweisbar).
    Je nach Test (da gibt es sehr unterschiedliche Qualitäten und Empfindlichkeiten), ist bei n.n. oft gerade noch genug vorhanden. Ich kann auch die extremen Chlorosen nicht erkennen, die Tobias zu sehen meint. Die bleichsten Blätter hat die Cryptocoryne auf dem einen Bild, aber meines Erachtens bei den älteren Blättern und das ist das sozusagen normal bei einer erst kürzlich umgesetzten bzw. eingepflanzten Cryptocoryne.


    Wenn jetzt noch Pflanzen zugesetzt werden, kann man langsam die Tagesdosis ein wenig erhöhen - für die ersten Tage bringen die neuen Pflanzen eh schon einen gewissen Vorrat aus der Gärtnerei mit.

  • Hi Tobias,


    nun unter extremer Chlorose verstehe ich was anderes - sieh Dir mal die Bilder in meinem Thread "Was fehlt meinen Schwertpflanzen" an - da kann man schon eher von Chlorosen sprechen...
    Gut - die Cryptos sehen übel aus - aber das liegt wohl eher daran, dass das Becken erst seit einigen Wochen läuft und sich die Cryptos noch nicht angepasst haben / bzw. vom umsetzten noch "geschockt" sind - aus eigener leidvoller Erfahrung weiss ich, dass es Monate dauern kann bis sich Cryptos an neue Umstände gewöhnen - wenn sie das überhaupt tun...


    Auf den Bildern sieht man eine Wasserpest - die schön saftig grün ist.
    Da die Wasserpest anders als z.B. Cryptos eine "echte Wasserpflanze" und noch dazu schnellwüchsig ist - müsste die am ehesten auf mangelnden Dünger im Wasser reagieren - was aber nicht der Fall zu schein ist. Deshalb glaube ich auch nicht, dass die Pflanzen hungern / zuwenig Fe da ist.


    Einige Fe-Tests sind bekannt dafür, dass sie Probleme haben, chelatiertes Eisen nachzuweisen - hier hilft oft die Wasserprobe zu erhitzen...


    Weiterhin geht es Stefan nicht um Chlorosen sondern um das Algen"problem" - wenn man hier tats. von einem Problem (Algen sind gerade in der Einfahrphase in dem sich das Becken noch befindet) normal - würde ich eher mal am Licht ansetzen...



    Gruss
    Markus

  • Hallo!


    Da muss ich euch wohl recht geben. Ich habe bei mir auch eine cryptocoryne und hatte dieses Problem allerdings gar nicht. Das die Pflanze so extrem weiß/gelb wird find ich allerdings schon eigenartig, das kann nicht alleine die Umgewöhnung sein.


    gruß Tobias

  • Hi,


    Cryptocorynen sind richtige Weicheier, die Umsetzten/grosse Veränderungen oftmals gar nicht vertragen, dann all Ihre Blätter abwerfen und nicht selten komplett eingehen oder beleidigt vor sich hin kümmern.
    Such mal im Netz nach Cryptocorynenfäule...


    Ich hatte mal ein kleines 60er, welches mit (hartem) Leitungswasser lief und noch dazu reichlich besetzt war - NO3 & PO4 im Überfluss. Darin sind Cryptocorynen gewuchert ohne Ende und das ohne jegliche Düngung des Wassers.


    Nachdem genau diese "Wucher-Cryptos" nach der Anschaffung meines jetzigen 300l Beckens vor ca. 4Jahren Jahren umgezogen sind hat sich dieser Bestand *nie* mehr erholt - obwohl alle anderen Pflanzenarten recht gut wachsen.


    Nach 2-3 erfolglosen Versuchen Cryptos bei mir wieder anzusiedeln und auch zum wachsen zu bringen habe es in der Zwischenzeit aufgegeben und mich damit abgefunden nur Kümmerlinge an Cryptocrynen zu haben. Solange alles andere wächst ist mir das auch egal.


    Es ist gefährlich vom Erscheinungsbild / Wuchsverhalten *einer* Pflanze auf die Gesamtnährstoffsituation im Becken schliessen. Es gibt ein paar Zeigerpflanzen die Mangelsituation eher anzeigen als andere - bei mir z.B.- der Wasserwedel wenn Kalium knapp wird oder Muschelblumen bei knappen N+P.


    Für Neueinrichtungen würde ich komplett von Cryptos absehen und erst mal hartes, rel. unempfindliches Kraut wie Wasserpest, Eichenblatt, Wasserfreund, Wasserwedel, Muschelblume und evtl. noch Schwertpflanzen als Rosettenpflanze empfehlen...


    Wenn sich das Becken dann mal stabilisiert hat und alle wichtigen Parameter einigermassen im Griff hat kann man sich auf empfindlichere Pflanzen (zu denen Wasserkelche in meinen Augen gehören) stürzen, wenn man das möchte.


    Ciao
    Markus

  • Hallo!


    Das Becken läuft jetzt seit April, also sollte eigentlich die Einlauffase eigentlich schon abgeschlossen sein, oder?


    Das Problem ist, dass viele Pflanzen als schnellwachsend verkauft werden, obwohl sie es gar nicht sind. Ich habe mich bisher an die Dennerle-Datenbank gehalten und musste feststellen, dass diese in etlichen Fällen eher dem Verkauf als der allgemeinen Information dient.


    Ich werde also die Dosierung 1,5ml/Tag auf ~180l beibehalten, oder wäre es in meinem Fall sinnvoller auf wochenweise Düngung umzusteigen?


    Könnt ihr mir (nehme ja nicht an, dass hier alle verkaufsorientiert sind) außer der Wasserpest noch ein paar schnellwachsende Pflanzen empfehlen?


    lG
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    > Könnt ihr mir (nehme ja nicht an, dass hier alle
    > verkaufsorientiert sind) außer der Wasserpest noch
    > ein paar schnellwachsende Pflanzen empfehlen?


    Hier Andreas' Liste schnellwachsender Pflanzen:
    http://forum.drak.de/read.php?7,4932,4935#msg-4935


    - Heteranthera zosteraefolia
    - Hygrophila angustifolia
    - Hygrophila corymbosa
    - Hygrophila difformis
    - Hygrophila polysperma
    - Limnophila sessiliflora
    - Limnophila heterophila
    - Rotala rotundifolia
    - Cabomba caroliniana
    - Ludwigia repens
    - Ludwigia palustris
    - Ceratophyllum demersum (Hornkraut)


    Ergänzend von mir noch: Gymnocoronis spilanthoides (bei ausreichend Licht)


    Auf www.tropica.com findest du eine sehr gute Pflanzendatenbank inkl. Angaben zum Wachstum der einzelnen Pflanzen.


    Grüße,
    Frank

  • Hallo Stefan,


    nun ja das sind gerade mal 0,19W/l (bei 190l) - für langsames Kraut wie Anubias oder Cryptos und anderes Schattengewächs viell. noch OK - mir wäre das aber deutlich zu wenig!
    Als untere Grenze für eine Beleuchtungsstärke würde ich 0,3W/l ansetzen.


    Die "Juwel" Röhren kenne ich nicht vermute aber Stndard 830er / 860er dahinter - was OK sein sollte. Austauschen würde ich die Röhren vorerst nicht, es sei denn sie haben schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

    Den ersten Schritt zu mehr Licht hast Du ja mit den Aufsteckreflektoren in Angriff genommen.
    Ideal wäre aus meiner Sicht der Dinge, wenn Du einen weiteren Leuchtbalken montieren könntest, um mehr Licht ins Aquarium zu bringen...mit der jetzigen Beleuchtung wirst Du Dich bei Deiner Pflanzenauswahl immer auf (langsamwachsendes) Schattenkraut einschränken müssen.



    Grüsse
    Markus