Hallo,
> "In einem bepflanzten Aquarium liegt die optimale,
> gelöste CO2-Konzentration zwischen
> 15-20ppm oder 35-45mg/L."
wie wird denn die Lücke in der Empfehlung begründet? Ich kann nicht nachvollziehen, daß hier die Pflanzen schlechter wachsen.
> "Im allgemeinen werden Konzentrationen kleiner
> als 30ppm, das ist üblicherweise mehr als ausreichend
> für die meisten Aquarienpflanzen, in keiner Weise Fische
> noch andere lebende Organismen im Aquarium schädigen."
Sie schränken ja selber schon ein, im Allgemeinen. Es gibt nämlich begründete Fälle, wo selbst 20 mg/l schon zuviel für die Tiere sind. Regenbogenfische z.B. reagieren sehr empfindlich auf hohe CO2-Werte.
Man muß dazu ein wenig ausholen:
Fische regulieren ihre Atemtätigkeit nicht wie wir luftatmenden Säugetiere über den CO2-Gehalt des Bluts, sondern über den Sauerstoffgehalt. Jetzt führt man sich die übliche Situation eines bepflanzten, CO2-gedüngten Beckens vor Augen - hohe CO2-Gehalte und spätestens ab Mittags sehr hohe O2-Gehalte. D.h. der Fisch muß kaum noch atmen, um seinen Sauerstoffbedarf zu decken, gleichzeitig wird aber das gebildete CO2 im Fischkörper nicht mehr in ausreichendem Maße abgeatmet, erschwert durch den hohen CO2-Gehalt des umgebenden Wassers, welches das Konzentrationsgefälle noch zusätzlich vermindert. Das führt zu einer dauernden Übersäuerung des Fischblutes (respiratorische Azidose), die auf Dauer erhebliche Anpassungsarbeit des Organismus erfordert und in Folge zu erhöhter Krankheitsanfälligkeit führen kann.
Nachzulesen z.B. in verschiedenen Artikeln aus der Reihe der Tagungen der European Association of Fish Patologists.
> "Etwa 60mg/L CO2 sollten im Interesse der
> Aquarienfische nicht überschritten werden." Und
> weiter: "..daß aquarienübliche Fischarten auch bei
> weit über 100mg/L CO2 keinerlei Anzeichen von
> Unwohlsein zeigen..."
Wurde vor x Jahren geschrieben, inzwischen würde Hr. Krause wahrscheinlich auch eine niedrigere Grenze schreiben.
Die 100 mg/l wurden nur an 1 oder 2 Tierarten getestet (darunter Guppies) und sind daher keinesfalls auf die Vielzahl aller möglichen Fischarten zu verallgemeinern.
> Danach läßt sich sagen - mehr als 30mg/L CO2 sind
> für optimales Pflanzenwachstum nicht erforderlich
es reichen meist auch 20 - 25 mg/l
> - aus Sicherheitsgründensollten n 60mg/L nicht
> überschritten werden
ist nicht mehr haltbar, mit diesen Werten wurden auch schon empfindliche Tiere unter ungünstigen Umständen getötet. Selbst einige Pflanzenarten mögen derartig hohe Werte nicht.
> - mit Werten < 20mg/L wird das
> Pflanzenwachstum begrenzt
unter 10 - 15 mg/l bei ausreichender Wasserbewegung!
Was oft vergessen wird ist, daß die effektive Konzentration an der Blattoberfläche durch Verarmung an CO2 oft viel geringer ist. Darum plädiere ich ja auch immer für die Installation genügend großer Pumpen auch und gerade in dicht bepflanzten Becken. Diese oft geäußerte Ansicht, Strömung wäre für Pinselalgen verantwortlich, ist in meinen Augen kontraproduktiv.